Druckartikel: Apfelernte früher als sonst

Apfelernte früher als sonst


Autor: Marion Eckert

Sandberg, Sonntag, 16. Sept. 2018

Das Fallobst kann schon verwendet werden, bei den späteren Sorten rät Wolfgang Söder, Chef der Fruchtsaftkelterei Söder zu Geduld.
Dank des prächtigen Sommers gibt es heuer viel Obst, das allerdings eher reif ist als in den Vorjahren. Dennoch ist kein Eile bei der Ernte vonnöten.  Marion Eckert


Der lange und heiße Sommer zeigt auch im Obstbau seine Auswirkungen. "Die Apfelernte hat zwei Wochen früher begonnen als in anderen Jahren", erklärte Wolfgang Söder, Chef der Fruchtsaftkelterei Söder in Sandberg. "Viele Bäume haben schon einiges abgeworfen, was durchaus von guter Qualität sei. Das Fallobst kann schon verwendet werden", so Söder

Doch auch wenn die Ernte heuer eher beginne, sollen sich die Besitzer von Apfel- und Birnbäumen nichts übereilen. Söder hierzu: "Es ist nicht sinnvoll, dass die Äpfel und Birnen vorzeitig geerntet werden." Im Gegenteil, es sei angebracht Ruhe zu bewahren und den Früchten Zeit zu geben, die Herbstsonne einzufangen. "Was hängen bleibt, soll unbedingt hängen bleiben. Nur was herunterfällt kann jetzt schon verarbeitet werden."

Verschiedene Reifezeiten

Barbara Söder verweist auf die verschiedenen Reifezeiten von Apfel- und Birnensorten. "Die mittelfrühen Sorten, beginnen jetzt zu reifen." Gravensteiner, Goldparmäne und Jakob Fischer gehören zu diesen Sorten.

Sicherlich werden auch die späten Sorten wie der Boskop, Rheinischer Bohnapfel, Winterrambur früher reifen als üblich. Doch auch bei diesen Sorten sei es wichtig zu wissen, dass sie noch einige Zeit zum Reifen benötigen. "Sie können durchaus erst im Oktober geerntet werden. Wir werden sicherlich noch einen goldenen Oktober bekommen und dann ist immer noch genügend Zeit zur Apfelernte", so Söder und warnt vor Ungeduld: "Bitte klopft jetzt nicht alle Äpfel von den Bäumen. Lasst die späten Sorten unbedingt hängen." Je reifer die Äpfel sind, desto besser sei die Qualität des Obstes, egal ob es zum frischen Verzehr vorgesehen ist oder ob Apfelsaft daraus hergestellt werden soll. Spitzenwerte können nur erreicht werden, wenn die Äpfel möglichst lange reifen können und die Sonnenstrahlen ausgenutzt werden.

Wer sich nicht sicher ist, ob die Äpfel im heimischen Garten schon reif sind oder nicht, kann mit einem Probeexemplar zu Söders nach Sandberg kommen und es kostenlos überprüfen lassen. Söders machten auch darauf aufmerksam, dass es wichtig sei, die geernteten Äpfel möglichst schnell zu verarbeiten, entweder in der heimischen Saftpresse oder in der Kelterei. "Bitte nicht noch tagelang in Säcken oder Wannen stehen lassen. Dann fault das Obst und es muss von Hand aussortiert werden. Die Qualität leidet wenn das Obst stehen gelassen wird", so Barbara Söder.

In Söders Kelterei werden ausschließlich Äpfel aus der Region für den Streuobstapfelsaft verarbeitet. Söders kaufen Äpfel an, aber bieten auch den Umtausch gegen Saft an. Ausschließlich in Glasflaschen werde der Apfelsaft abgefüllt.

Angenommen werden Äpfel täglich von 8 bis 12 und 14 bis 18 Uhr, Samstag von 8 bis 12 Uhr. Bio-Obstannahme ist jeden Mittwoch. Birnen werden nur vom 17. Bis 22. September, vom 1 bis 6. Oktober und vom 15 bis 20 Oktober angenommen.