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Anstoßen auf die Partnerschaft


Autor: Stefan Geiger

Oerlenbach, Sonntag, 17. Mai 2015

31 Gäste aus Douvres-la-Dèlivrande verbrachten ereignisreiche Tage in Oerlenbach.
Das Kreuzbergbier schmeckt in froher Runde: rechts Rosa und Dieter Wener mit ihren französichen Gästen Jean Durand (Mitte) sowie gegenüber Didier Ramage. Fotos: Stefan Geiger


Ereignisreiche Tage verbrachte eine Busgruppe aus der Partnergemeinde Douvres-la-Dèlivrande in Oerlenbach. Frohe Stunden in den Gastgeberfamilien und Ausflüge in die Region ließen keine Langeweile aufkommen. Die Begegnung hatte Komiteevorsitzende Verena Bohl mit ihrem Helferteam perfekt vorbereitet, um die bestehenden Freundschaften weiter aus- und neue Verbindungen aufzubauen.



Zum ersten Mal mit Enkelin

Nach zwölfstündiger Bustour kamen die Franzosen aus der Normandie am frühen Christi- Himmelfahrts-Morgen an. Erste Stationen waren ein Spaziergang durch die Kuranlagen in Bad Kissingen und die Biergarteneröffnung des TSV Ebenhausen. Am Abend trafen sich Gäste und Gastgeber, Bürgermeister Franz Kuhn und sein Amtsvorgänger Siegfried Erhard in der Kulturscheune in Eltingshausen.
Die Partnerschaft wurde offiziell 2002 unterzeichnet. Douvres-la-Dèlivrande liegt im Department Calvados, dem Partnerbezirk Unterfrankens. In beiden Gemeinden entstand ein Komitee, geleitet bis heute von Verena Bohl und Gerard Duval. "Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon, immer begleitet von meiner Ehefrau Monique, in Oerlenbach war. Mit dem Bus ist es jetzt die achte Tour. Dazu kamen Reisen per Pkw und Fahrrad. Ich freue mich immer auf Oerlenbach und nehme immer wieder neue Eindrücke mit. Land und Leute begeistern mich immer. Diesmal war sogar unsere Enkelin Elsa erstmals dabei", betont Duval.
Das französische Partnerschaftskomitee habe 70 Mitglieder. Der zwölfköpfige Vorstand treffe sich zwölf Mal im Jahr mit Vertretern der Gemeinde, um neben den Begegnungen mit Oerlenbach auch Feste vorzubereiten. Für Fahrten nach Deutschland gebe es immer Interessierte, nur die Entfernung von gut 1000 Kilometern sei ein Problempunkt. Diesmal kamen 31 Personen, darunter acht Kinder und Jugendliche. Einige Male schon war Emeline Perrelle in Oerlenbach. Die Fremdsprachenkorrespondentin spricht perfekt Deutsch. "Wir werden so herzlich aufgenommen. Es geht immer lustig und fröhlich zu. Alle sind ganz nett. Das Essen schmeckt wunderbar. Einfach toll, wieder hier sein zu dürfen", lobt sie. In Douvres setzt sie sich im Komitee als Sekretärin für die Partnerschaft ein.

Verständigung auf Englisch

Zum ersten Mal war Arthur Dutheil dabei. Der 16-jährige besucht ein Gymnasium in Caen und lernt dort Englisch und Spanisch. In der Freizeit spielt er Basketball und schwimmt gerne. "Bekannte ermutigten mich mitzufahren. Die lange Fahrt machte mir nichts aus. Ich bin bestens untergebracht und verständige mich mit Englisch", berichtet er. Begeistert war er vom Klettergarten zwischen Bäumen und der Pralinen-Herstellung.
Am zweiten Tag standen eine Tagestour zur Schokoladenmanufaktur in Sandberg und in die Rhön auf dem Programm. Während die Jüngeren unter der Regie von Manfred Reuß ihren Mut im Klettergarten prüften, wanderten die Älteren zum Kreuzberg. Am nächsten Tag ging es an den Main mit Ausblick von der Vogelsburg sowie einer Wanderung nach Nordheim.
Die Tage des Miteinanders vergingen wie im Flug. An den Abenden bildeten sich Gruppen, um sprachliche Hürde zu überspringen und die Geselligkeit zu pflegen. Beim Abschied mischten sich Freude über die Begenungen und Trauer über den Abschied. Als nächste Aktion plant eine Oerlenbacher Gruppe im Herbst die Teilnahme am Nachtmarkt in Douvres.