Am Anfang war noch etwas Zittern
Autor: Thomas Ahnert
Bad Bocklet, Sonntag, 16. März 2014
In Bad Bocklet haben die Bürger Amtsinhaber Wolfgang Back (CSU) mit deutlicher Mehrheit im Amt bestätigt.
von unserem Redaktionsmitglied
Thomas Ahnert
Bad Bocklet — Die Stimmung war schon angespannt, und das nicht nur im Bad Bockleter Rathaus. Auf eine Prognose, wer in den nächsten sechs Jahren die Marktgemeinde führen würde, wollte sich außer den Hardlinern der Parteien niemand festlegen. "Es sind viele zu uns ins Wahllokal im Rathaus gekommen, die sich zweifelnd über den Ausgang der Wahl geäußert haben", meinte Michael
Trümbach, der im Wahllokal im Rathaus Nachmittagsdienst schob. Um 17.56 Uhr kamen die letzten Wähler. Dann war Schicht im Schacht, die Auszählung begann.
Auch im Kursaal, wo sich die Bockleter trafen, um auf einer Leinwand die aktuellen Zähler gebnisse zu erfahren und zu diskutieren, war Skepsis angesagt,. Aber immerhin lobten einige den "fairen Wahlkampf ohne Schlammschlacht". Und tatsächlich sah es nach den ersten drei ausgezählten Gemeinden auch nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus: Um 18.16 Uhr, als Aschach, Hohn und Steinach ausgezählt sind, liegt Wolfgang Back nur mit einer Stimme vor seinem Herausforderer Peter Holzheimer von den Freien Wählern: Back hat in Aschach gepunktet, Holzheimer in Steinach. Nach Großenbrach lag Back mit 13 Stimmen vorne - auch keine Siegesgarantie.
Aber dann ging die Schere auseinander: Als um 18.23 Bocklet gemeldet wurde, ging ein lautes "Ja!" durch den Saal. Denn jetzt lag Wolfgang Back mit 125 Stimmen vorne - eine Tendenz, die sich bei der Auszählung der vier Briefwahlbezirke nicht mehr drehte. Das Endergebnis war deutlich: Mit 1473 gültigen Stimmen entschied der amtsinhaber die Wahl für sich. Peter Holzheimer vereinigte 1031 Stimmen auf sich. Oder anders gesagt: 58,82 Prozent der Wähler entschieden sich für Back, 41,18 Prozent für Holzheimer. 3668 Bad Bockleter hätten ihre Stimme abgeben können. Dass es nur 2551 taten, bedeutet eine Wahlbeteiligung von 69, 53 Prozent - ein Wert der allerdings deutlich über dem Landesdurchschnitt liegt.
Die Kandidaten zitterten
Die Erwartung, dass es knapp werden würde, teilten die beiden Kandidaten mit den Bad Bockletern. Siegesgewiss ist keiner von beiden in das Rennen gegangen. "Ich habe auch einen knappen Ausgang erwartet", meinte Wolfgang Back. Er rechnete damit, dass sich der Wahlkampf stärker bemerkbar machen würde: "Die Gegenseite hat doch nur auf mein Alter abgezielt. Als ob das so eine große Rolle spielen würde", meinte der 62-Jährige. Um seine Leistungen als Rathauschef in den letzten sechs Jahren sie es der Gegenseite nie gegangen. Dass er so deutlich gewonnen habe, sei in den Briefwahllokalen entschieden worden, die im Vergleich zum letzten Mal deutlich zugelegt haben. Back hat für sich gefiebert: "Ich habe das Ergebnis erst gehört, als ich zur Wahlkampfparty runtergefahren bin."
Da sind sich beide einig
In einem ist sich Back mit seinem Herausforderer einig: "Ich bin froh, dass es rum ist." Ein paar Tage Auszeit will er deshalb nehmen.
Peter Holzheimer hätte natürlich auch gerne gewonnen: "Das Wahlergebnis war für mich sehr enttäuschend, ich hatte mir mehr erwartet", räumt er ein. Er habe den Wahlkampf als "sehr schön, gut und äußerst fair" enpfungen und erlebt. "Warum ich verloren habe, ist mir immer noch absolut rätselhaft.
Am Anfang der Auszählung hatte auch er noch auf einen knappen Ausgang zu seinen Gunsten gehofft. "Aber nachdem das Bockleter Ergebnis durch war, konnte man hochrechnen, dass daraus nichts werden würde." Für Holzheimer war es der erste Wahlkampf. Appetit auf eine Wiederholung in sechs Jahren verspürt er nicht Ober er noch einmal antritt?: "Auf keinen Fall!"
Heute beginnt wieder der kommunalpolitische Alltag - oder spätestens, wenn die Wahlkampfplakate abgeräumt sind. Dann geht es wieder um andere Themen: Die Außenanlage des Dorfgemeinschaftshauses in Großenbrach muss bis zum 25. Juni fertig werden, denn da wird sie eingeweiht. Der große Brocken der Sanierung der Henneberg-Halle in Steinach steht an. Und dann sollen die Gemeindestraßen ausgebessert werden, allen voran die Ortsdurchfahrt Aschach.