Alte Pracht - oder mehr?
Autor: Thomas Mäuser
Bad Kissingen, Mittwoch, 05. November 2014
Der Bauausschuss will vor einem Beschluss über die Gestaltung des neuen Springbrunnens im Rosengarten das Planungsteam einladen. Dann wird sich herausstellen, was an zusätzlich Extras denkbar ist und welche sich die Stadt leisten kann.
Der Beschlussvorschlag war kurz und bündig: Der Bauausschuss beschließt, die vorhandene Geometrie sowie das optische Erscheinungsbild des Brunnens im Rosengarten beizubehalten." OB Kay Blankenburg (SPD) war sich sicher, damit allen Fraktionen aus der Seele zu sprechen. Doch ein Großteil des Bauausschusses will mehr. Oder besser gesagt, die Stadträte wollen wissen, was an zusätzlichen Extras möglich ist und was das kosten würde.
Deshalb folgte der
Ausschuss nach längerer Debatte mehrheitlich einem Vorschlag von SPD-Stadtrat Bernd Czelustek, zur nächsten Sitzung im Dezember das Planungsteam für den Brunnen einzuladen. Die Fachleute sollen mögliche Varianten und deren Kosten vorstellen. Die Fraktionen werden im Vorfeld ihre Spezialwünsche schriftlich einreichen.
Davon vermittelte die Sitzung schon eine Ahnung. So fragte Wolfgang Lutz (CSU), ob eine Wiederherstellung in bisheriger Form in 30 Jahren noch angenehm retro und nicht schlicht und einfach veraltet wirken wird. Er schlug vor, über weitere Licht- sowie über Musikeffekte nachzudenken. Und traf damit den Nerv der meisten Ausschuss-Kollegen. So wurden zum Beispiel bewegliche, einzeln anzusteuernde Düsen ins Spiel gebracht. Außerdem sei zu klären, ob der Brunnen nicht zumindest so gebaut werden kann, dass sich weitere Effekte - wie zum Beispiel eine musikalische Untermalung der Wasserspiele - zu einem späteren Zeitpunkt nachrüsten lassen.
Extras kosten extra
Zuvor hatten sowohl OB Blankenburg als auch der Leiter des Tierbaureferats, Thomas Hornung, deutlich gemacht, dass weitere Extras auch zusätzliches Geld kosten. Bisher sind für den Neubau des Brunnens 630 000 Euro angesetzt, davon 100 000 noch heuer, 250 000 anno 2016 und weitere 380 000 im Jahr darauf.
Eine separate Ansteuerung der Düsen werde nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Kosten haben, und auch der Bau der Brunnenstube werde sich verteuern, sagte Hornung. Die Betriebskosten würden ebenfalls wesentlich steigen. Alleine die Untersuchung dreier zusätzlicher Varianten erhöhe die Planungskosten um 15 000 Euro. Baudirektor Hermann Schober warnte davor, vorgefertigte Serienteile einzubauen: "Wir haben keinen Brunnen von der Stange."
Klar ist, dass die Bauarbeiten erst im Herbst 2015 beginnen. In der Hoffnung, dass Frost oder Hochwasser die Arbeiten nicht all zu sehr behindern.
Behelfslösung für 2015
Das bedeutet, dass die Stadt als Eigentümer und die Staatsbad GmbH als Betreiber während der kommenden Saison noch einmal mit dem alten Brunnen auskommen müssen. OB Blankenburg ist zuversichtlich, dass das klappt. Obwohl schon für diese Saison eine - angeblich letzte - Ausnahmegenehmigung ausgesprochen worden war. "Wir alle wollen den Brunnen, und zwar in jedem Jahr. Das beinhaltet auch das nächste", sagte der Oberbürgermeister. Und Thomas Hornung ergänzte: "Wir suchen nach einer Behelfslösung."