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Alte Meister und Zeitgenössisches


Autor: Ewald Kiesel

Bad Bocklet, Dienstag, 17. Sept. 2013

Wie der Landkreismännerchor der Sängergruppe Bad Kissingen seine Ziele umsetzt, machten die Aktiven bei einem Konzert in Bad Bocklet deutlich. Dem Publikum gefiel's.
Der Landkreismännerchor der Sängergruppe Bad Kissingen Foto: Ewald Kiesel


Der Landkreismännerchor der Sängergruppe Bad Kissingen hat sich mit seinen 50 Sängern in Bad Bocklet präsentiert. Davon hatten nicht nur die Konzertbesucher etwas, auch die Aktiven selbst waren von dem Gemeinschaftserlebnis beeindruckt. Eine facettenreiche Auswahl an Männerchorliteratur alter Meister, aber auch zeitgenössische Kompositionen hatte der Chor in seinem Programm.



Dass der Männerchor eine Fülle an Nuancen aufbringt und gleichzeitig den gemeinsam erzeugten Klang vielseitig zu gestalten vermag, ist auch ein Verdienst von Chorleiter Hermann Freibott. Er ist Dozent an der Julius-Maximilian-Universität Würzburg. Die musikalischen Beiträge der Reichenbacher Musikanten, zwischen den jeweiligen Konzertabschnitten, ergänzten das Programm sehr gut. Die Mitglieder traten unter Leitung von Birgit Döhler auf und sorgten für bunte Tupfer und damit für eine gelungene Abwechslung.

Im Jahr 2007 gegründet

Der Landkreismännerchor wurde im Jahr 2007 als Projektchor auf Landkreisebene gegründet. Mittlerweile haben sich 70 Männer im Alter von 25 bis 86 Jahren diesem Chor angeschlossen. Die Aktiven kommen aus insgesamt 26 Ortschaften des Landkreises Bad Kissingen. Der verfolgt nach eigenem Bekunden das Ziel, die in Jahrhunderten gewachsene Männerchorliteratur zu pflegen und als Kulturgut zu erhalten. Außerdem sollen bei dieser Gelegenheit aber auch wieder mehr Männer für den Chorgesang geworben werden. Die Sängergruppe kann schon einige Erfolge nachweisen.

Der Chor begann das Konzert in Bad Bocklet zunächst mit schlichten Sätzen wie "Musik erfüllt die Welt" und "Der hat vergeben", ein Satz aus dem Augsburger Tafelkonfekt, dem beliebten Silcher Satz "Frisch gesungen" und "Morgenrot" von Robert Pracht.

Mit spielerischem Elan

Zum Programm gehörten auch zeitgenössische Sätze des Schweinfurter Komponisten Karl Haus "Singen heißt verstehen". Es folgten "Der Jägerabschied" von Mendelssohn Bartholdy und "Jägerchor", Carl Maria von Weber. Bei den flotten Humoresken "Juliana" und "Der Ochsenfrosch" von Robert Bauch interpretierten die Sänger mit spielerischem Elan die original-heiteren Sätze. Die Kompositionen von Franz Schubert, "Nachtgesang im Walde" sowie "Die Nacht" und "Wahre Liebe" von Leons Janacek, mit ihren vielfältigen dynamischen Klangfarbenvarianten vom gehauchten Pianissimo bis zum homogenen Forte, begeisterten das Publikum. Der kräftige Männerchorklang leitete schließlich Griegs Erzählung von König Olav Trygvason ein, bei dem es im Saal mucksmäuschenstill war.

Mit Thomas Betzer hatte der Chor einen sicheren, zurückhaltend unterstützenden Klavierbegleiter. Nach dem minutenlangen Beifall des Publikums durfte der Chor nicht ohne Zugaben von der Bühne.