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Accor steht zum Grand Wellness Resort Fürstenhof


Autor: Benedikt Borst

Bad Kissingen, Freitag, 29. Januar 2016

Größere Arbeiten an dem Luxus-Hotel-Resort sind nicht vor Herbst zu erwarten. Laut Fürstenhof SA dauern die Planungsarbeiten an. Betreiber Accor bekräftigt sein Interesse.
Das ehemalige Diabetes-Zentrum soll zum Luxus-Hotel-Resort umgebaut werden. Foto: Saale-Zeitung/Archiv


Es ist wieder ruhig geworden in Sachen Fürstenhof. An der Fassade des ehemaligen Diabetes-Reha-Zentrum weist zwar ein Plakat auf den geplanten Umbau zu einem Luxus-Hotel-Resort hin, zu sehen und zu hören ist auf dem Areal allerdings nichts: Kein Baulärm, keine Arbeiter, keine Bagger. Dabei hatte die verantwortliche Fürstenhof SA mit Sitz in der Schweiz im September Baubeginn bei der Stadt angekündigt.

Wenig später erklärte der zuständige Architekt Harald Dau offiziell den Baustart und kündigte abhängig von der Witterung noch vor Weihnachten größere Abrissarbeiten an. Bis jetzt wurden allerdings nur vorbereitende Maßnahmen im hinteren Bereich des Grundstücks erledigt. Der Baustart für das "Fürstenhof Grand Wellness Resort" erfolgte wenige Tage bevor zum zweiten Mal die von der Stadt in der Baugenehmigung festgelegte Frist verstrichen wäre. Die erste war am 27. Oktober abgelaufen. Die Stadt stimmte damals einer Verlängerung um ein Jahr zu.


Planungen dauern an

"Der Baubeginn ist erfolgt, die Baugenehmigung ist gültig", kommentiert Rathaussprecher Thomas Hack die Situation. Ansonsten gebe es nichts neues, der Ball liege beim Bauherr.

Dass bisher noch nichts Sichtbares geschehen ist, nährt Spekulationen, die Fürstenhof SA würde auf Zeit spielen. Woher die erneuten Verzögerungen? Anne Cheseaux, Verwaltungsratspräsidentin der Fürstenhof SA, teilt auf Nachfrage mit, dass im Hintergrund nach wie vor an dem 80 Millionen Euro teuren Vorhaben geplant wird. "Generell ist anzumerken, dass Hotelprojekte in dieser Größe nicht mit anderen branchenentfernten Bauvorhaben gemessen werden dürfen", sagt sie. Viele Parameter wie detaillierte Ausführungspläne, Vorbereitungen mit Projektbeteiligten, die Anforderungen der Hotelbetreiber seien vorab festzulegen oder zu berücksichtigen. "Daher sieht man vor Ort möglicherweise manchmal nicht viel", erklärt sie.


Interesse am Standort

Den Spekulationen tritt auch der mögliche Betreiber des Hotelbereichs entgegen: "Wir haben grundsätzlich weiterhin Interesse an einem MGallery-Hotel in Bad Kissingen", teilt das französische Hotel-Unternehmen Accor auf Nachfrage mit.

Weg von den generellen Erklärungen hin zum konkreten Baufortschritt in Bad Kissingen: Laut Cheseaux ist ein Beweissicherungsverfahren für die abgerissene ehemalige Hausmeisterwohnung erfolgt und wird "auch für die weiteren geplanten Abrissarbeiten ausgeweitet". Das Beweissicherungsverfahren ist Teil der Auflagen, die die Fürstenhof SA zu beachten hat.

Darin wird der Ist-Zustand der im Umgriff befindlichen Straßen und Gebäude dokumentiert. Stadt und Nachbarn sichern sich so juristisch gegen eventuelle Beschädigungen ab, die durch die Bauarbeiten entstehen. Immerhin müssen für das Projekt 30 000 Kubikmeter Erdreich bewegt werden. Das Beweissicherungsverfahren ist jedenfalls noch nicht abgeschlossen. Zumindest eine Nachbarin berichtet, dass es auf ihrem Grundstück noch keine Untersuchung gegeben hat. "Wir arbeiten parallel an verschiedenen Teilbereichen des Projektes, die zur wirtschaftlichen Umsetzung notwendig sind", führt Cheseaux weiter aus. Außerdem werde ein Schadstoffgutachten erstellt, das zwar baurechtlich nicht von der Stadt gefordert ist, aber für größere Abrissarbeiten benötigt wird.
Cheseaux nennt keinen Zeitplan. Die Chancen liegen aber bei Null, dass es zeitnah zu größeren Arbeiten auf dem Gelände kommt. Grund ist der Bad Kissinger Immissionsschutz: Laute Arbeiten sind nur außerhalb der Kursaison in der Zeit zwischen 15. Oktober und Ende März erlaubt. Dieses Zeitfenster ist für die Arbeiten ohnehin eng, in den verbleibenden acht Wochen ist keine größere Maßnahme mehr möglich. Es muss bis Herbst 2016 gewartet werden.

Das Luxus Resort ist mit einem Hotel- und einem Medical Spa-Bereich geplant. Der denkmalgeschützte Fürstenhof, die Villa Gordon und das Café Schweizerhaus sollen saniert werden. Entlang des Ochsenweges ist ein gläserner Hotelneubau mit 158 Betten in rund 80 Zimmern vorgesehen. Insgesamt sollen es 220 Betten werden. Der US-Konzern WTS soll den Spa-Bereich und die Accor Marke MGallery das Hotel betreiben. Zuletzt wurde ein Eröffnungstermin Anfang 2018 angestrebt.