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Abnehm-Experte klärt auf


Autor: Carmen Schmitt

Bad Kissingen, Mittwoch, 23. März 2016

Holger Klemm ist Fitness-Club-Leiter und hat schon vielen beim Abspecken geholfen. Er erklärt, wo sich Zucker versteckt und wie man sich schlank schläft.
Holger Klemm hat schon vielen beim Abspecken geholfen.  Foto: C. Schmitt


1. Schlechte
Angewohnheit

"Es funktioniert nicht, schlechte Angewohnheiten einfach abzulegen. Man muss sie mit einer neuen guten Gewohnheit ersetzen."

2.Leben in
Zahlen

"Wir sitzen im Lauf unseres Lebens etwa 80 000 Stunden. Zehn bis 14 Stunden am Tag verbringen wir sitzend. Das sind umgerechnet über neun Jahre.

Während unseres gesamten Lebens verdauen wir im Schnitt 50 Tonnen Nahrung und etwa 50 000 Liter Flüssigkeit."

3.Süßes
Risiko

"Laut deutscher Zuckerwirtschaft lag im Jahr 1825 der Zuckerkonsum eines Deutschen bei zwei Kilogramm im Jahr. Heute liegt er um ein Vielfaches höher: 36 Kilogramm. Davon sind nur etwa sechs Kilogramm sichtbarer Haushaltszucker. Um auf den Schnitt zu kommen, isst jeder etwa 100 Gramm Zucker, also 33 Stück Würfelzucker."

4. Versteckter
Zucker

"Zucker verbirgt sich hinter vielen Bezeichnungen. In der Zutatenliste sind sie oft mit der Endung "ose" wie Maltose oder "sirup" wie Glukosesirup zu finden. Je weiter vorne sie stehen, desto höher ihr der Zuckeranteil des Produkts."

5.Schlank
schlafen?

"Zu wenig Schlaf macht dick. Das liegt vor allem an den Hormonen Leptin und Ghrelin. Grelin wirkt appetitanregend, Leptin vermittelt ein Sättigungsgefühl. Forscher fanden heraus, dass Menschen, die wenig schlafen, deutlich weniger Leptin und Ghrelin im Blut haben. Bei vier Stunden Nachtruhe ist das Risiko übergewichtig zu werden um 70 Prozent erhöht, bei fünf Stunden liegt das Risiko bei 50 Prozent, bei sechs Stunden noch bei 20 Prozent. Die Fettverbrennung ist im Schlaf am aktivsten."

6.Grundumsatz
steigern

"Je mehr aktive Muskulatur ein Körper hat, desto mehr Fett kann er verbrennen. Mit größerer Muskelmasse steigt auch der Grundumsatz. Das ist die Energie, die wir täglich ohne Bewegung verbrauchen. Je höher der Grundumsatz, desto mehr Kalorien werden rund um die Uhr verbrannt."

7. Und nach
dem Sport?

"Entscheidend ist nicht, wie viele Kalorien beim Sport verbrannt werden, sondern wie die Fettverbrennung in den restlichen 23 Stunden arbeitet. Ist die Fettverbrennung auch im Ruhezustand höchst aktiv, ist das Ziel erreicht: Man verbrennt Fett im Schlaf."

8.Nur ein Problem
von Frauen?

"Cellulite ist nahezu ein reines Frauenproblem. Überquellende Fettzellen drängen gerade bei der Frau durch ihr parallel angeordnetes bindegewebe an die Hautoberfläche und verursachen die sogenannten Cellulite-Dellen an Beinen und Po. Männer haben dieses Problem nicht, da ihr Bindegewebe nicht parallel, sondern netzartig angeordnet ist und so die Fettzellen einfacher zurückhält."

9. Gutes Öl,
schlechtes Öl
"Die besten Pflanzenöle sind natives Rapsöl und natives Olivenöl. Das Rapsöl hat ein günstiges Verhältnis von Omega-3 und Omega-6-Fettsäuren. Außerdem hat es einen günstigen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Olivenöl hat entzündungshemmende Eigenschaften. Nicht empfehlenswert sind Sonnenblumen- und Maiskeimöl. Die enthalten hohe Mengen an Omega-6-Fettsäuren, die Entzündugnen im Körper fördern können. Egal welches Öl zum Einsatz kommt, es sollte sparsam eingesetzt werden. Fett bleibt Fett und das ist in größeren Mengen ungesund."

10. Glücklich mit
festen Ritualen

Langfristig erfolgreich ist derjenige, dem neue Verhaltensweisen bald zur Gewohnheit werden. Und da ist es besonders clever, nicht mit aller Gewalt gegen seine Schwächen anzukämpfen, sondern mit Blick auf seine Vorlieben gesunde Rituale zu entwickeln. Glücksforscher fanden heraus: Je erfolgreicher und selbstbewusster ein Mensch ist, desto mehr hat er sien Leben ritualisiert."


Das Gespräch führte
Carmen Schmitt