Abiturienten für Schulsanitätsdienst gewürdigt
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Sonntag, 30. Juni 2013
Drei Abiturientinnen haben über den Schulsanitätsdienst den Weg zum Ehrenamt beim Roten Kreuz gefunden. Ihr Einsatz wurde auch von der Schule gewürdigt.
Fürs Fußballspiel der Abituria gegen die Lehrerauswahl packten Melanie Keßler, Jacqueline Heinz und Stefanie Simon das letzte Mal ihre Sanitätstasche und waren einsatzbereit für den Fall der Fälle. Ihr letzter Dienst am Schönborn-Gymnasium verlief für die jungen Frauen ruhig und angenehm. Keiner verletzte sich und auch im Publikum brauchte niemand Hilfe. In der Abiturfeier am Gymnasium wurde der Einsatz der drei Abiturientinnen mit einem Preis honoriert.
Seit vier Jahren war das Trio im Dienste der Schülergesundheit im Einsatz. Melanie Keßler, Jacqueline Heinz und Stefanie Simon meldeten sich, als die Sanitätsgruppe damals ins Leben gerufen wurde. Da waren die drei in der neunten Klasse. Ab Jahrgangsstufe 8 darf man an Schulen dieses Ehrenamt ausüben.
Am Anfang stand für die Mädchen die Erste-Hilfe-Ausbildung. Doch die Drei fanden schnell Spaß an dieser Aufgabe und so folgte Fortbildung auf Fortbildung. Heute haben Melanie Keßler, Jacqueline Heinz und Stefanie Simon eine abgeschlossene Sanitätsausbildung in der Tasche und tun auch beim Roten Kreuz in Bad Neustadt regelmäßig ehrenamtlich Dienst. "Wir haben weitergemacht, weil wir es interessant finden, Menschen zu helfen", erzählt Jacqueline Heinz. So sind sie in ihrer Freizeit mittlerweile auch auf vielen Festen im Einsatz und kümmern sich dort um die Erstversorgung bei gesundheitlichen Problemen.
Am Gymnasium gebe es einen Dienstplan für den Rotkreuzdienst, erläutern die jungen Frauen. Benachrichtigt wurden sie im Notfall über das Sekretariat. Notfälle gibt es immer wieder. Schulleiter Joachim Schwigon schätzt, dass mindestens einmal pro Woche die Schulsanitäter gerufen werden. Am häufigsten kommen Sportverletzungen vor, wissen die drei Abiturientinnen. Aber sie wurden auch schon wegen allergischer Reaktionen, Kreislaufschwächen, Bienenstich und sonstigen gerufen. Dabei scheinen die Lehrer eine stabilere Gesundheit als die Schüler an den Tag zu legen. Einen Lehrer haben sie in all den Jahren kein einziges Mal behandelt, erzählen die jungen Frauen.Auch beim letzten Einsatz, dem Fußballspiel, änderte sich daran nichts.
"Es ist für uns hauptsächlich Hobby", meint Melanie Keßler, auf die Frage, ob auch die Berufswahl durch diesen Dienst beeinflusst wird. Jacqueline Heinz stimmt ihr bei, ebenso Stefanie Simon. Sie will jedoch Medizintechnik studieren.
Viel Verantwortung
Die Abiturientinnen wünschen sich, dass die Sanitätsgruppe auch in Zukunft weiter läuft. "Das ist eine wichtige Sache", betonen sie einhellig. Ihre jüngeren Schulkollegen werden das schon machen, sind sie optimistisch. Die seien gut vorbereitet. Es habe Schulsanitätertreffen gegeben, in denen die Kenntnisse immer wieder aufgefrischt werden. Außerdem habe man kleinere Einsätze organisiert, um die nachfolgenden Schulsanitäter an die Aufgaben heranzuführen.
Oberstudiendirektor Joachim Schwigon ist froh, dass es an der Schule junge Leute gibt, die diesen Dienst leisten. "Sobald ein Schulsanitäter da ist, fühle ich mich gut", betont Schwigon. Sie gäben die Sicherheit, dass man in guten Händen ist. Melanie Keßler, Jacqueline Heinz und Stefanie Simon lobt Schwigon wegen ihrer ruhigen Art und ihres hohen Verantwortungsbewusstseins. So mussten die Abiturientinnen im Notfall auch entscheiden, ob ein Arzt gerufen wird oder nicht. Dieses Engagement für die Schule wurde in der Abiturfeier mit einem Preis honoriert. In der Veranstaltung wurden weitere 13 Abiturienten für schulische Leistungen und Engagement ausgezeichnet.
Verabschiedung der Abituria
Oberstudiendirektor Joachim Schwigon verabschiedete in Münnerstadt die Abituria des Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasiums. Er ging auf den Namen ein, den sich der Abschlussjahrgang gegeben hatte: "FArBIturia" . Schwigon meinte, dass die jungen Leute während ihrer Schulzeit sicherlich nicht nur den grauen Alltag, sondern auch Farbtupfer erlebt hätten. Farbtupfer könnten für den einen schon eine ausgefallene Stunde, für den anderen eine gute Note oder eine Klassenfahrt sein. Schwigon glaubt aber, dass auch unangenehme Dinge Farbtupfer sind, an denen man wachsen könne. Die Abituria müsse lernen, dass Unangenehmes nicht automatisch zum grauen Alltag zählt. Schwigon dankte all den Schülern, die durch ihr Engagement Farbtupfer ins schulische Leben gebracht hätten und damit das Ansehen der Schule nach außen positiv prägten. Den scheidenden Schülern wünschte er ein farbenfrohes Leben, aber so wohldosiert, dass man die Farben noch wahrnehmen könne und sie nicht zum Grau verschwimmen.
Oberstufenkoordinator Jürgen Hack meinte, den jungen Leuten sei ein bunter Lebensweg sicher. Auch er wünschte ihnen noch viele Farbtupfer. Ein Grußwort sprach stellvertretender Landrat Emil Müller, der den jungen Leuten sagte, dass viele Türen für sie jetzt offen stünden. Er wünschte sich, dass jeder die richtige Türe für sich fände. Ausgehend vom farbigen Motto des Abiturjahrganges forderte der die scheidenden Schüler auf: "Machen Sie ihr Leben bunt!". Bürgermeister Helmut Blank gratulierte den Abiturienten und versicherte ihnen: "Ihr Abitur behält seinen Wert". Denn Bildung sei ein hoher Wert. Glückwünsche kamen auch vom Elternbeirat und vom Förderverein. Für ihn verteilte Lydia Bangert zusammen mit stellvertretender Schulleiterin Kerstin Vonderau die Auszeichnungen.
Und jetzt die Freiheit...
Als Jahrgangsstufensprecher verabschiedeten sich Nico Wilm und Franziska Kilian im Namen ihrer Kollegen. "Wir waren ein bunt gemischter Haufen", meinte Wilm". Beide stellten fest, dass die Schule nicht nur grauer Alltag war. Franziska Kilian betonte, dass nun die Freiheit beginne und man gespannt auf die Zukunft sei.
Musikalische Beiträge in der Abiturfeier kamen von Friederike Storch, vom Oberstufenchor und auf ausdrücklichen Wunsch von Bürgermeister Helmut Blank von Zoé Back.
Preise für schulische Leistungen und besonderes Engagement: Lena Herre (bestes Gesamtergebnis mit 1,3, bestes Deutsch-Abitur); Katja Kirchner (zweitbestes Gesamtergebnis mit 1,4, bestes Englisch-Abitur); Christoph Hein (besondere Leistungen in den Naturwissenschaften); Anna-Maria Schäfer (bestes Deutsch-Abitur); Laura Kirchner (bestes Englisch-Abitur und Mitgliedschaft in der dt. physikalischen Gesellschaft); Laura Federlein (sehr gute Leistungen WR-Abitur und Mitgliedschaft in der deutschen, physikalischen Gesellschaft); Friederike Storch (Engagement im Fach Geschichte und im Chor); Anna-Sophie Weier (bestes Französisch-Abitur und Engagement im Orchester); Theresa Rappelt ( Engagement im Fach Geschichte); Christiana Pfaff (Engagement im Fach Geschichte und Mitgliedschaft in der dt. physikalischen Gesellschaft); Christiane Pfaff (Engagement im Fach Geschichte und Mitgliedschaft in der dt. physikalischen Gesellschaft); Josef Dömling (Ehrennadel des Deutschen Altphilologenverbandes für Leistungen in Latein ); Melanie Keßler, Jacqueline Heinz und Stefanie Simon (Engagement Schulsanitätsdienst); Rebecca Richter (Engagement im Fach Geschichte und sehr gute Leistungen im Englisch-Abitur); Florentine Faber (Engagement Orchester); Ramona Börner (bestes Abitur in Mathematik).