Abgeordnete des Bundestages besuchen Bad Brückenau
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Dienstag, 09. Juli 2013
Die beiden Bundestags-Abgeordneten Ernst Hinsken und Dorothee Bär besuchten die Kurstadt. Hinsken will die Vorsorge in der Gesundheitspolitik stärken. Davon könnte auch Bad Brückenau profitieren ...
Frisches Wasser aus der Sinnberger Quelle sprudelt ins Glas von Ernst Hinsken. "Das ist der Champagner unter unseren Wässern", sagt Bettina Lange, zuständig für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei der Staatlichen Kurverwaltung. Hinsken nimmt einen Schluck. "Sehr gut", sagt er und trinkt gleich noch einmal.
Ernst Hinsken ist Präsident des Deutschen Heilbäderverbandes und Mitglied des Deutschen Bundestags.
Zusammen mit Dorothee Bär - beide gehören der CSU an - besuchte er am Montag Bad Königshofen und Bad Brückenau. "Hier war schon alles von Bedeutung", zeigt er sich von der Geschichte der Stadt beeindruckt. Martin Wende begleitet die Abgeordneten. Er ist Kreisvorsitzender der Jungen Union und Kandidat für die Landtagsliste im Stimmkreis Bad Kissingen.
Auch der stellvertretende Landrat Emil Müller war bei dem Treffen dabei, dazu einige Stadträte und die Bürgermeisterin.
Kampf um mehr Kurgäste
Es geht um die Themen, die alle Kurstädte betreffen. Der Rückgang der Gäste vor allem. Die Bundesregierung möchte noch in dieser Legislaturperiode das "Präventionsgesetz" auf den Weg bringen (siehe Info-Kasten). Kurorte wie Bad Brückenau könnten davon profitieren. Mit Vehemenz setzt sich auch der Deutsche Heilbäderverband für das Gesetzesvorhaben ein. "Die Vorsorge muss ganz groß geschrieben werden", sagt Hinsken in seiner Ansprache. "Es ist wichtig, für die Gesundheit etwas zu tun. Eine Operation sollte erst ganz am Schluss kommen."
In der Georgi-Kurhalle trägt sich Hinsken ins Goldene Buch der Stadt ein. Aber bevor er das tut, stellt ihm Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) die Damen des Strickkreises vor, die sich regelmäßig dort treffen. "Bleibt so tüchtig und sozial eingestellt", sagt Hinsken zu ihnen. "Ich hab auch ganz viele solcher Socken von meiner Oma", ruft Dorothee Bär noch beim Rausgehen. Die Damen lachen.
Später ist dann auch die Zeit gekommen, dass die Stadt ihre Anliegen vorbringen kann. Erst unlängst sei der Ärztemangel in der Region Thema in der Rhönallianz gewesen, berichtet Meyerdierks. "Die ambulanten Kuren gehen zurück, gleichzeitig sollen die Ärzte eine Zusatz-Ausbildung als Badearzt machen. Das ist ein Widerspruch", fügt Karin Bauer, Leiterin der Tourist-Info hinzu.
Badeärzte fehlen in Brückenau
Der Wille sei ja da, versichert Meyerdierks. "Die Ärzte sagen zu mir: Wann soll ich das denn noch machen? Ich kann noch nicht einmal neue Patienten aufnehmen", schildert sie die Probleme vor Ort. Auch den Zustand der Heilquellen sprach sie an. "Eine Quellen-Sanierung ist drastisch teuer", sagt das Stadtoberhaupt. "Das kann eine Kommune allein nicht leisten."
Es ist ein harmonischer Nachmittag unter Parteifreunden. Viel wird geredet, Komplimente wechseln hin und her. "Bad Brückenau ist ein großartiger Kur- und Bäderort mit herrlichen Gebäuden und großer geschichtlicher Vergangenheit", lässt Hinsken im Goldenen Buch zurück. Ob auch die Zukunft groß sein wird, lässt er offen.