"Abenteuer & Allrad"-Messe Bad Kissingen: Einmaliges Zuhause - mobil, autark und tiny
Autor: Charlotte Wittnebel-Schmitz
Bad Kissingen, Freitag, 17. Juni 2022
Tiny Houses werden immer beliebter, die Outdoor-Szene boomt. Auch Nachhaltigkeit ist wichtig. All diese Entwicklungen bedient ein mobiles und autarkes Mini-Haus, das Besucher derzeit auf der Allrad-Messe sehen.
Nicht nur Klassikfans strömen zum "Kissinger Sommer", sondern auch Outdoor-Begeisterte aus der ganzen Welt kommen derzeit nach Bad Kissingen. Die Allrad- und Fernreisemesse "Abenteuer & Allrad" lockt mit den neusten Trends und einem riesigen Angebot. Mehr als 300 Aussteller präsentieren hier nahezu das gesamte Spektrum der Off-Road-, Caravaning- und Overlanding-Szene. Da ist es nicht leicht, aus der Masse herauszustechen. Vor einem mobilen Tiny-Haus bleiben Besucher dennoch immer wieder interessiert stehen.
Zinipi-Holzbox
Eine Holzbox, auch "Zinipi Dakota" genannt, ist auf einem alten Feuerwehrfahrzeug (ein Mercedes 1519, Baujahr 1976) befestigt. Das Besondere: Die ganze Box ist aus Vollholz. Leim, Metall, giftige Chemie oder Holzschutzmittel kommen nicht zum Einsatz. "Wir bauen nach Erwin Thoma", erklärt Thomas Scheimer, Geschäftsführer und kreativer Kopf der Firma Freiraum. Statt Leim und Metall werden Holzdübel verwendet. "Es gibt Häuser in dieser Bauweise, die mehrere hundert Jahre alt sind."
Das mobile, etwa 4,5 Meter lange und 2,5 Meter breite Tiny House sei aufgrund der ausschließlichen Nutzung von Massivholz in seiner Art einzigartig. Besonders die seltene Zirbe, aber auch Eiche und Buche sorgten für ein angenehmes Raumklima.
Dämmung nur mit Holz
Im Sommer sei es angenehm kühl in den Räumen, da das Holz relativ lang brauche, bis es sich erwärme. Im Winter kühle es nicht so leicht aus.
Außerdem gibt es einen Mini-Kaminofen und eine Heck- und Dachterrasse. Die Außenfassade gibt dem Haus eine rustikale Optik und ist aus Thermofichte.
Autark unterwegs
Auf dem Dach sind zwei große Photovoltaik-Module verbaut, diese liefern Strom etwa fürs Licht oder den Kühlschrank. Durch ein großes, ovales "Bullauge" kommt Licht herein. Von außen kann man durch das Spionglas nicht hineinblicken. Duschen geht dank 150-Liter-Wassertank, der unter dem Bett verbaut ist.
Mit Kompost-Toilette und 600-Liter-Tank
Im Bad gibt es eine Komposttoilette mit Ablüfter, damit diese komplett geruchsfrei bleibt. Der Tisch kann so heruntergeschoben werden, dass dort ein Schlafplatz für eine dritte Person entsteht. Alternativ wäre ein Dachzelt möglich.