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Abenteuer & Allrad: Mehr als ein Blick unter die Haube


Autor: Carmen Schmitt

Bad Kissingen, Freitag, 05. Juni 2015

50 000 Besucher werden zur Offroad-Messe "Abenteuer & Allrad" in Bad Kissingen erwartet. Die Besucher reisen aus ganz Europa zu dem Festival für Fernreisende an. Und die wollen mehr als nur gucken.
Moni Eberlein fährt nicht nur heute die Kundschaft über die Piste, sondern fährt auch privat Rallye. "In dem Teil, das ist ein geiles Gefühl!", sagt sie. Ihre Ansprüche an ein Fahrzeug: Hauptsache groß und V8. Foto: Carmen Schmitt


Moni schiebt sich das schwarze Halstuch über Nase und Mund und drückt mit ihrem schweren Stiefel das Gaspedal durch. An Bord: Jean-Pierre und Heidi Greminger. Mit ihrem kleinen Offroad-Quad heizt sie den Hügel hinauf und weg sind die Drei. "Man darf sich nicht verkrampfen", sagt Heidi Greminger nach der Runde auf der Piste, "dann macht es Spaß." Mit ihrem Mann ist sie extra aus der Nähe von Zürich angereist.

Sie ist eine von 50 000 Besuchern, die es zur Offroad-Messe "Abenteuer & Allrad" nach Bad Kissingen zieht. Und die wollen nicht nur gucken, sondern auch einmal selbst in einem Offroad-Fahrzeug durchgeschüttelt werden.



Wer auf die Offroad-Messe geht, bucht keinen Pauschalurlaub mit all-inclusive-Versorgung in der Hotelanlage. Hier sind Abenteurer unterwegs oder solche, die es einmal werden wollen. "Die Leute fragen mehr nach den Reisemobilen. Dieses Jahr haben wir mehr Caravaning im Programm", sagt Prolog-Pressesprecher Thomas Schmitt. Und es gibt sie. Neben den vielen Geländewagen reihen sie sich auf: in Ultraleicht-Bauweise, als Lkw, von den verschiedensten Herstellern und freilich für jede Art von Geldbeutel. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie befeuern das Reisefieber der Besucher.

Familiäre Camp-Area
Ulrich Scherbeck hat es mehr auf die Geländefahrzeuge abgesehen, wie er selbst eines fährt. Er ist zum ersten Mal bei der Messe und zusammen mit einem Kumpel aus Köln angereist. "Mich interessiert die Entwicklung der Fahrzeuge", sagt er. Während des langen Wochenendes campt er auf dem Platz am Bad Kissinger Wertstoffhof. Der verwandelt sich jedes Jahr in einen Treffpunkt der Szene. Die Messe-Organisatoren bezeichnen die Ausstellung als die größte Offroad-Messe Europas. Betrachtet man die Nummernschilder der Camper und Reisenden wird klar: Hier geht es international zu. In Bad Kissin gen treffen sich Abenteurer aus der ganzen Welt. Ulrich Scherbeck genießt die Stimmung in der "Camp-Area". "Die Atmosphäre ist super", sagt er.

Von Damastmessern bis zum Zelt
Auf der Messe finden Outdoor-Fans alles, was ihr Abenteurer-Herz höher schlagen lässt: Expeditionsmobile, Caravaning-Equipment, Zeltaufbauten, Zubehör und Ersatzteile - bis hin zu Damastmessern, die aus Teilen ihres Autos gefertigt werden. Ein Festival für Fernreisende. Heuer neu im Programm sind die Vortragsreihen zum Thema "Faszination-Abenteuer-Reise". Der renomierter Wüstenfotograf Michael Martin gab Einblicke in seine Arbeit und zeigte einige seiner Aufnahmen. Der Extrem-Bergsteiger Alexander Huber, auch bekannt als einer der beiden "Huberbuam" wird am Sonntag bei der Messe zu Gast sein und von seinen Touren an den Wänden bekannter Bergregionen erzählen.

Einen Wermutstropfen mussten die Veranstalter der Messe hinnehmen: Stau wegen der Baustellen. Auf dem Ostring habe es Verzögerungen wegen des Berufsverkehrs gegeben. Der Shuttle-Bus mit den Besuchern war länger unterwegs als geplant, meint Thomas Schmitt. "Der ein oder andere hätte sich sicher gewünscht, schneller oben zu sein."