9500 Stunden für das Domizil
Autor: Stefan Geiger
Oerlenbach, Dienstag, 15. April 2014
Um den Nachwuchs muss sich niemand sorgen und die Mitgliederzahl ist gestiegen. Vorsitzender Franz Kuhn übergibt einen wohlgeordneten Verein an seinen Nachfolger Stefan Hildner weiter.
Das Schiff "Musikverein Oerlenbach" befindet sich in gutem Fahrwasser, wie die Mitgliederversammlung eindrucksvoll belegte. Zwei große Herausforderungen prägten in den letzten Jahren das Geschehen: Feier zum 50-jährigen Bestehen einschließlich Kreismusikfest und Ausbau des Musikerheims mit fast 10 000 Stunden an Eigenleistung. Nachdem Vorsitzender Franz Kuhn Erster Bürgermeister wird, muss er als Vorsitzender zurücktreten, so dass außerplanmäßige Neuwahlen anstanden.
Mit dem Protokoll zum letztjährigen Treffen erinnerte Schriftführerin Martina Straub an das Jubiläum mit Kreismusikfest und Kooperationsvereinbarung mit der Musikschule Hambach, um die Nachwuchsarbeit zu intensivieren.
Aushängeschild des Vereins ist die Trachtenkapelle, deren Arbeit Geschäftsführer Marcel Distler detailliert aufzeigte. "Wir sind 34 Musiker, von denen die Hälfte unter 27 Jahre alt ist und einige zusätzlich in den Jugendblasorchestern der Landkreise Bad Kissingen und Schweinfurt mitspielen. Höhepunkt in 2013 war am 15. August unser Auftritt beim Volkacher Weinfest vor über 5000 Besuchern", informierte er. Insgesamt kamen 83 Termine zusammen.
Über die Rentnerband berichtete Otmar Lutz: "Wir sind nach wie vor elf Aktive." Franziska Werner ging auf die Nachwuchsarbeit mit 22 Jungmusikern/innen ein. Die Finanzen legte Andreas Kiesel offen. Vorsitzender Franz Kuhn verwies auf 213 Mitglieder, 13 mehr als im Vorjahr. 24 Mitglieder sind unter 18 Jahre alt, 60 spielen aktiv Musik. Das Musikerheim sei nach vierjähriger Bauzeit mit über 9500 freiwilligen Arbeitsstunden nahezu fertig. Restarbeiten in Nebengebäuden und Außenanlagen stünden noch aus. Analog zu den Kapellen in Ebenhausen und Rottershausen habe die Gemeinde die Kosten für Material und ein paar Fachfirmen übernommen, in Oerlenbach bisher 145 000 Euro. Der Verein habe das Mobiliar beschafft.
Ab 1. Juni 2013 gelte ein Nutzungsvertrag einschließlich Mietregelung mit der Kommune. "Viele haben mitgeschafft, andere mit Spenden geholfen. Auf unser Musikdomizil dürfen wir stolz sein", sagte Kuhn. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
Franz Kuhn wird Bürgermeister in Oerlenbach. "Das Amt des 1. Vorsitzenden im Musikverein muss ich abgeben, zumal die Gemeinde in Sachen Musikerheim Vertragspartner ist und eine Personalunion nicht möglich ist", begründete er seinen Rücktritt. Kuhn gehört seit mehr als 40 Jahren dem Verein an. Sechs Jahre agierte er als 2. Vorsitzender, ehe er an oberster Spitze stand.
Eine Supersache
"Gemeinsam haben wir viel erreicht. Gerade der Ausbau des ehemaligen landwirtschaftlichen Gehöfts, das zunächst die Gemeinde erwarb, hat uns in den letzten vier Jahren zusammengeschweißt", betonte er. "Mit euch zusammenzuarbeiten, war für mich eine Supersache. Selbstverständlich bleibe ich euch verbunden und spiele in der Rentnerband - soweit es die Termine zulassen - mit", versicherte er.
"Mit Herzblut hast du den Verein geführt", würdigte Hildner seinen Vorgänger und fügte an: "Als Bürgermeister bist du künftig unser Hausherr und bleibst uns verbunden. Der Verein trägt deine Handschrift. Du hast sehr viel bewegt, mit Vereinsheim und Musikschule die Weichen für die Zukunft gestellt. Für uns bleibt als Hauptaufgabe, die von dir intensivierte Jugendarbeit fortzuführen."
Vorstand 1. Vorsitzender: Stefan Hildner, 2. Vorsitzender: Hubert Kuhn, Schriftführerin: Martina Straub, Kassier: Andreas Kiesel, Geschäftsführer Trachtenkapelle Marcel Distler, Jugendwarte Franziska Werner und Marco Braunschweig, Geschäftsführer Rentnerband Otmar Lutz,
Vereinstermine 2014
1. Mai: Maibaumaufstellung,
2./3. August: Sommerfest,
29. November: Jahresabschlussfeier