94 Prozent für Sandwall
Autor: Björn Hein
Bad Bocklet, Mittwoch, 17. Mai 2017
In seiner ersten Sitzung als Bürgermeister von Bad Bocklet bekam Andreas Sandwall Kritik von der Opposition wegen der Wahl des 2. und 3. Bürgermeisters.
           
Für Andreas Sandwall war die Sitzung des Gemeinderates am Dienstag in Bad Bocklet eine Premiere. War es doch die erste, die er als frischgebackener 1. Bürgermeister leitete. Er bedankte sich dafür, dass er bei der Wahl sehr viel Zustimmung bekommen hatte und wünschte sich, dass es so harmonisch wie die ganze Zeit im Gemeinderat weitergehe.
Nach der Eröffnung teilte Wahlleiter Thomas Beck mit, dass die Wahlbeteiligung bei rund 44 Prozent gelegen habe. Das Procedere sei für in Ordnung befunden worden, am Samstag nach der Wahl sei der offizielle Dienstbeginn Sandwalls gewesen. Beck teilte mit, dass der 1. Bürgermeister rund 94 Prozent der Stimmen auf sich habe vereinigen können, nicht wie angegeben rund 88 Prozent. Dies liege daran, dass bei der Wahl als Gesamtstimmen nur die gültigen Stimmen gezählt werden und nicht, wie ursprünglich angenommen, alle abgegebenen Stimmen, inklusive der ungültigen. 
Bürgermeister Sandwall bedankte sich bei den Wahlhelfern und denen, die die Wahl organisiert haben. "Ich bin froh, endlich wieder eingleisig fahren zu können", so Sandwall. Jetzt könne er sich ganz den Geschäften der Gemeinde widmen, ohne zwei Jobs gleichzeitig ausführen zu müssen.
  
  Neue Rätin vereidigt
 
Die Neuwahl des Bürgermeisters machte es nötig, eine Nachrückerin als Marktgemeinderätin zu vereidigen. Dies wird Barbara Schultze aus Aschach sein (CSU-Liste), Sandwall sprach ihr ein großes Kompliment für die Bereitschaft aus, dass sie den Wählerwillen hiermit umsetzt. "Frau Schultze teilte uns am 10. Mai schriftlich mit, dass sie das Amt annehmen wird", so Sandwall. In einem feierlichen Akt legte Barbara Schultze den Amtseid ab.Anschließend wurde der 2. Bürgermeister gewählt. Da dies in geheimer Abstimmung geschehen musste, war eine Wahlkabine aufgebaut worden und es wurde ein Wahlausschuss gebildet. Holger Tillmann (CSU) und Peter Holzheimer (FCW) wurden vom Gremium für diesen Posten vorgeschlagen, am Ende stimmten neun für Holger Tillmann, während acht Stimmen auf Peter Holzheimer entfielen. Nachdem Holger Tillmann als bisheriger 3. Bürgermeister schon vereidigt war entfiel der erneute Amtseid.
Auch der 3. Bürgermeister wurde neu gewählt. Norbert Borst (CSU) und Uto-Paul Schmitt (FCW) waren für dieses Amt vorgeschlagen worden. Am Ende des Wahlgangs entfielen auf Norbert Borst neun Stimmen, auf UtoPaul Schmitt acht. Norbert Borst wurde als 3. Bürgermeister vereidigt.
Auch Ortsbeauftragte wurden neu bestellt. Ortsbeauftragter in Bad Bocklet ist nun Christian Horn (CSU; fünf Gegenstimmen) und in Aschach Horst Krapf (CSU; drei Gegenstimmen).
Am Ende der Sitzung kritisierte Uto-Paul Schmitt das Vorgehen bei der Wahl des 2. und 3. Bürgermeister. "Ich möchte betonen, dass es hier nicht um persönliche Befindlichkeiten geht und ich mich immer mit offenem Visier gezeigt habe", so Schmitt. Er meinte, dass die getroffene Entscheidung dem Gremium nicht guttut - schließlich könne man an einer Hand abzählen, wer für welchen Kandidaten gestimmt hat. "Warum hat man nicht im Vorfeld über die Bestellung der Kandidaten gesprochen?", fragte er in die Runde. Bei der Besetzung der Bürgermeisterposten hätte man darauf achten müssen, dass hier anteilig der Wählerwille umgesetzt wird. Denn "nicht alle Bürger wählen schwarz", wie es Schmitt ausdrückte.