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50 Wehrleute proben den Ernstfall


Autor: Johannes Schlereth

Burkardroth, Montag, 20. Sept. 2021

Egal ob beim Brand, Verkehrsunfall oder bei Verschütteten - die Feuerwehr hilft. So auch am Wochenende in Burkardroth.
Schweren Situationen stellten sich die Wehrleute bei ihrer THL Übung in Burkardroth. Foto: Ariel Karwacki


Ein schwerer Verkehrsunfall - Menschen sind eingeklemmt, das Auto hat sich unter einem Lkw verkeilt. Vor solchen Szenarien standen etwa 50 Floriansjünger am Wochenende in Burkardroth. Sie übten für den Ernstfall.

"Wenn sich bei einem Verkehrsunfall Menschen einklemmen, wird immer mehr als nur eine Wehr mir einem Hydraulik-Rettungs-Satz - also Schere oder Spreizer - alarmiert", sagt Ariel Karwacki, aus dem Organisationsteam der Großübung. Das hat den Grund, dass die Feuerwehrler am Unfallort so besser arbeiten können.

"Mit der anderen Wehr müssen wir dann ja im Ernstfall zusammenarbeiten", sagt Karwacki, der auch 2. Kommandant in der Wehr von Burkardroth, Wollbach und Zahlbach ist. Dementsprechend lud das Organisationsteam verschiedene Wehren mit Hydraulikausrüstung aus dem Umland des Marktes Burkardroth ein.

Vor Ort waren Floriansjünger aus Burkardroth, Wollbach, Zahlbach, Frauenroth, Lauter, Stangenroth und Hammelburg. Aus dem Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld war die Sandberger Wehr vor Ort. Ariel Karwackis Fazit: "Wir profitieren davon extrem. Der Erfahrungsaustausch ist Gold wert." Denn neben dem Kennenlernen lasse sich einiges abschauen. "Da schaut man natürlich mit welchen Geräten gearbeitet wird und natürlich auch wie die anderen Wehren an die Situation herangehen und den Einsatz abarbeiten", sagt er.

Situationen, denen sich die Floriansjünger stellen mussten, gab es einige. Insgesamt gab es fünf Stationen. Von einem Auto, das durch einen Unfall unter einen Lkw eingekeilt war, über das Sichern eines Autos, das an einem Steilhang zum Stehen gekommen war, bis hin zu einem Mini-Van, der durch einen Unfall die Böschung hinabgerutscht ist, hatten die Wehrleute reichlich Gelegenheit, für den Ernstfall zu üben. Ein weiteres Szenario, dem sich die Wehren stellen mussten, war eine eingestürzte Baugrube mit Bergung einer Person. Einen solchen Einsatz hatten die Wehren jüngst in Burkardroth als Ernstfall.

Auch wenn die fünf Stationen im "Mühlengrund" nur Übung waren - unrealistisch war davon nichts. Auf dem Firmenareal von Gartendesign Metz hatten die Wehrleute die Chance, sich auszutoben. Kein Wunder: Firmeneigentümer Sebastian Metz ist Kommandant der Stangenrother Wehr und weiß um die Wichtigkeit von realistischen Übungen. "Es ist hervorragend, dass wir bei ihm üben dürfen. Wir dürfen das Gelände nutzen und auch seinen Fuhrpark." Konkret heißt das: Ist Großübung in Burkardroth, werden mit dem Bagger auch mal Autos mit Baggerschaufeln traktiert und in Position gebracht. Ariel Karwacki meint: "Wir sind verdammt dankbar, dass wir das nutzen dürfen."

Bürgermeister Daniel Wehner (CSU) überzeugte sich selbst von der Schlagkraft der Wehren: "Es war beeindruckend. Ich war total begeistert von der Organisation und dem Ablauf." Positiv im Gedächtnis bleibt dem Ortsoberhaupt insbesondere die überkommunale Zusammenarbeit. "Das ist total wichtig. Gerade als Kommune am Randgebiet des Landkreises kommt man feuerwehrtechnisch bei Einsätzen mit anderen Wehren in Kontakt. Es ist wichtig zu wissen, wie die Nachbarn ausgerüstet sind, wie sie arbeiten und dass man sich auf sie verlassen kann." Lob gab es zudem für Sebastian Metz sowie das Kommandanten Duo aus Burkardroth - Thomas Geis und Ariel Karwacki.