337 Gläubige sagten 2014 "Amen"
Autor: Paul Ziegler
Bad Kissingen, Montag, 03. August 2015
Die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche hat sich im Jahr 2014 in den beiden Dekanaten Bad Kissingen und Hammelburg fortgesetzt. Auch die evangelische Kirche verliert Mitglieder in der Saalestadt.
Die Austritte aus der katholischen Kirche sind im Jahr 2014 in den Dekanaten Bad Kissingen und Hammelburg nicht so gravierend gewesen wie im Jahr zuvor. Dies geht aus der Statistik des Bistums Würzburg hervor, die jetzt vorgelegt wurde. Nach den vorgelegten Zahlen sind im Jahr 2014 im Landkreis 337 Personen aus der katholischen Kirche ausgetreten.
Im Jahr 2013 waren es in den beiden Landkreis-Dekanaten 357 Personen, die aus der Kirche ausgetreten sind. Jeweils sechs Gläubige hat man für beide Jahre in der Rubrik "Wiedereintritt" gelistet. Insgesamt zählte man 2014 im Dekanat Bad Kissingen 41 679 (2013: 42 162) Gläubige, im Dekanat Hammelburg waren es 28 138 (2013: 28 457).
Mehr Beerdigungen als Taufen
Den Rückgang der katholischen Christen im Landkreis kann man aber nicht nur an den absoluten Zahlen der "Aussteiger" festmachen. Die Kirchen-Statistiker haben deshalb auch die Zahl der Taufen, Erstkommunionen, Firmungen und (kirchlichen) Trauungen sowie der Bestattungen detailliert aufgelistet.
Daraus lässt sich erkennen, dass beispielsweise die Zahl der Taufen (= Zugänge) jeweils deutlich geringer war als die Zahl der Verstorbenen. Erfreulich ist demhingegen für die Kirche, dass die Zahl der kirchlichen Trauungen 2014 leicht zugenommen hat: 186 waren es in beiden Dekanaten, im Jahr zuvor nur 155.
Wie viele gehen in die Messe?
Der Landkreis Bad Kissingen zählt mit seinen zwei Dekanaten zu dem Landkreis, in dem viele der Gläubige die Gottesdienste besuchen. 16,5 Prozent waren es im Dekanat Hammelburg, 15,8 Prozent im Dekanat Bad Kis singen. Eine bessere Quote hatten in der Diözese Würzburg nur die Dekanate Ochsenfurt (18,7 Prozent) und Bad Neustadt (18,6 Prozent).
Evangelische Kirche
In den 27 Kirchengemeinden des Evangelisch-Lutherischen Dekanates Schweinfurt, dazu zählen auch die Pfarreien Bad Kissingen sowie Maßbach mit vier Kirchengemeinden (Maßbach, Volkershausen, Thundorf, Rothhausen), gibt es einschließlich Schweinfurt 44 583 Gläubige (Zahlen sind Stand 2012). Im Jahr 2005 waren es 47 333 evangelische Christen, im Jahr 2000 insgesamt 48 139. Auch in der evangelischen Kirche gibt es einen Rückgang der Mitglieder.
Bad Kissingen ist die flächenmäßig größte Gemeinde des Dekanates. Sie kommt auf 7473 (Stand 2012) Gläubige. 2005 waren es noch 8016). Die Saalestadt ist die größte evangelische Gemeinde in Unterfranken. Die kleinste Gemeinde liegt ebenfalls im Landkreis Bad Kissin gen: Thundorf mit 59 Gemeindegliedern. Die zusammengefassten Zahlen der evangelischen Gemeinde Bad Kissingen für das Jahr 2014:
Austritte: 71; Eintritte: 11; Taufen: 62; Trauungen: 10; Beerdigungen: 89; Konfirmierte: 61.
Der evangelische "Norden"
Der nördliche Landkreis Bad Kissingen gehört - evangelisch betrachtet - zum Dekanatsbezirk Lohr am Main. Er dehnt sich auf einer Fläche von 1510 Quadratkilometern im Norden Bayerns an der Grenze zu Hessen aus, im Süden grenzt er über wenige Kilometer an Baden-Württemberg an. Im Dekanatsbereich liegen sechs Städte: Lohr, Marktheidenfeld, Gemünden, Hammelburg, Rothenfels, Bad Brückenau, elf selbständige Gemeinden und zehn Verwaltungsgemeinschaften.