25 Jahre Einsatz für Menschen in bitterster Not
Autor: Stefan Geiger
Ebenhausen, Sonntag, 05. Juli 2015
Seit 25 Jahren setzt sich der Verein "Hilfe für Kinder der III. Welt" im Kampf um das tägliche Überleben in Notgebieten in Indien, Nepal und Namibia ein. In der Jubiläumsfeier wurde einmal mehr deutlich, wie vielen Menschen und vor allem Kindern der Verein schon geholfen hat.
Einem Festgottesdienst schloss sich im Pfarrheim Üchtelhausen eine Begegnung, zu der 200 Mitglieder beziehungsweise Pateneltern des Vereins gekommen waren, an. Vorsitzender Heinrich Hackenberg aus Ebenhausen erinnerte an die Anfangszeit des Vereins, den zunächst Hans Wagner führte. Von 1997 bis 2005 stand Herbert Weichhold an der Spitze, ehe er bis heute an vorderster Stelle rückte.
"Wir zählen über 300 Mitglieder und konnten 1400 Patenschaften für Kinder vermitteln.
In den 25 Jahren flossen rund vier Millionen Euro in Notsituationen bzw. als Grundlage, dass sich die Menschen auf eigene Füße stellen", führte Hackenberg aus dem aktuellen Jahresbericht an und versicherte, dass jede Spende zu 100 Prozent den Bedürftigen zugute kommt.
Sehr bedauerlich sei, dass in Palsonda in Nordost-Indien ein Krankenhaus - im Jahr 2000 eingeweiht - einer Autobahn weichen muss. Einen Ersatzbau, allerdings kleiner, hat die Regierung zugesichert. In Nepal schädigte das verheerende Erdbeben die Außenmauern der beiden vom Verein gebauten Schulen.
Dennoch will der Verein laufende Aktionen unermüdlich fortführen, wie die Hilfe für Müll- und Rachitiskinder, der Kampf gegen Lepra, die Nähmaschinenaktion, die Gründung von Ich-AGs, den Bau von Einrichtungen zur Trinkwasserversorgung und mobile Kliniken.
Freunde helfen mit
"Wir übertragen die Arbeit vor Ort den Salesianern, die unsere Ideen hervorragend umsetzen", erklärte Hackenberg und lobte vor allem Pater Nirmol als Provinzial des Ordens in Indien: "Wir kennen uns seit 1987."
Hackenberg würdigte die Zusammenarbeit mit einem Freundeskreis aus Südtirol, der ebenfalls 1400 Patenschaften vermittelt hat und in Petra Theiner aus Prad am Stilfser Joch eine überaus engagierte Sprecherin hat. Sie zeigte auf Filmausschnitten und Bildern Eindrücke aus Indien. Acht Mal hat sie seit 2003 das Land besucht, unter anderem die "Hölle von Kalkutta" bei 48 Grad und 95-prozentiger Luftfeuchtigkeit.
In Kalkutta leben 25 Millionen Menschen, zehn Millionen von ihnen in Slums ohne Registrierung und soziale Hilfen. Frauen werden nach wie vor versklavt, Kinderarbeit ist Alltag. "Es fehlt eigentlich an allem", berichtet Petra Theiner. Doch wenn sie in dankbar leuchtende Kinderaugen sah oder erlebt hat, wie Schwerkranke nach Operation und medizinischer Versorgung wieder in ein normales Leben zurückfanden, wusste sie, wie sinnvoll die Arbeit ist.
In einem Gruß lobte Landrat Florian Töpper (Schweinfurt) - er hatte die Schirmherrschaft übernommen - die Arbeit des Vereins. Bürgermeisterin Birgit Gebhardt (Üchtelhausen) lobte die enormen Leistungen des Vereins in sozialer globaler Mitverantwortung: "Mit Bildung, Bildung und nochmals Bildung verweisen Sie auf den einzigsten Weg aus dem Armutskreis."
Pater Nirmol berichtete nur knapp von seiner Arbeit. Nach zweieinhalbjähriger Pause kam er wieder nach Deutschland und wird in den nächsten Tagen in der Pfarreiengemeinschaft Immanuel Gottesdienste feiern. Weitere Infos über den Verein unter www.kinder-dritte-welt.de sowie bei den Vorsitzenden Heinrich Hackenberg, Erlenstraße 10 in Ebenhausen, Tel. 09725/9966, und Herbert Weichold, H.-Hamberg-Straße 6 in Schweinfurt.
Ehrungen
Gründungsmitglieder Margarete und Johann Wagner, Walter Lutz und Josef Brink.
Helfer Mike Petch, der eigens aus Washington angereist war, Gabi Hoch als Leiterin des Strickkreises Oerlenbach, Gerda und Michael Hesselbach (Sulzthal), die mit Spenden Transportkosten finanzieren.
Unterstützungsmöglichkeiten
Übernahme einer Patenschaft für ein Kind zu 103 Euro je Jahr, Beitritt zum Verein (15 Euro im Jahr), Spenden auf das Konto bei der Flessabank Schweinfurt, Konto-Nr. 24 24 24 1, BLZ 793 301 11, "Verein Kinder III.Welt" .