2012 zwei Unfalltote und 249 Verletzte
Autor: Edgar Bartl
Bad Kissingen, Montag, 11. März 2013
Auch im vergangenen Jahr forderte der Straßenverkehr im Landkreis Bad Kissingen wieder einen hohen Blutzoll. Es kamen allerdings weniger Menschen zu Schaden als noch 2011. Die verstärkten Polizeikontrollen zeigen offenbar Wirkung.
Die Autos werden immer sicherer. Dennoch hat der Straßenverkehr auch im vergangenen Jahr wieder einen hohen Blutzoll gefordert. Im Bereich der Polizeiinspektion Bad Kissingen - er ist deckungsgleich mit dem Altlandkreis - kamen bei 1499 Unfällen (2011: 1522) zwei Menschen ums Leben (vier), 249 (251) wurden verletzt; 63 (66) davon schwer.
Bei 397 (398) Kollisionen ist erheblicher Sachschaden entstanden, 930 (928) verliefen glimpflicher. Die Polizei bezifferte die gesamte Schadenshöhe auf ca. 1,927 Millionen Euro.
Hauptkommissar Lothar Manger, Verkehrsexperte bei der Bad Kissinger Inspektion, sagte, "wir haben 2012 in unserem Bereich eine tendenzielle Abnahme bei den Unfällen". Dafür nannte er zwei Ursachen: den langen, trockenen Sommer und die leicht gestiegene Verkehrsdisziplin. Manger: "Viele passen mehr auf, weil wir seit langem und gezielt überwachen." Auf dieser Schiene will die Polizei weiter verfahren.
Im Bad Kissinger Stadtgebiet ereigneten sich 52,5 Prozent der aufgenommenen Unfälle. Neu ralgische Stellen sind die Kreuzung Max-/ Hemmerichstraße, die Theresienstraße und die Einmündung Westring/ Heiligenfelder Allee. Außerhalb der Stadt sind die Unfallschwerpunkte die B 287 beim "Waldschlösschen" und die Eltingshäuser Kreuzung (Staatsstraße 2245/ Kreisstraße KG 43).
Drei Punkte plus 70 Euro
Die Polizei hat verstärkte Kontrollen angekündigt. Wer Stop-Schilder missachte oder am Grünen Pfeil nicht anhalte, muss mit 70 Euro Bußgeld und drei Punkten rechnen. An der B 287 soll auch weiter "geblitzt" werden.
Gleich geblieben sind nach der Polizeistatistik die Hauptunfallursachen: Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärts-, Ein- und Anfahren führten zu 191 Unfällen (214), 95 Mal (124) rächte sich zu hohes Tempo. 94 Mal (83) war der Sicherheitsabstand zu gering, 79 Mal (70) lagen Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot zu Grunde. 22 Mal (20) war Alkohol im Spiel.
Auch hier ist die Polizei nicht untätig geblieben. 277 Mal haben die Bad Kissinger Beamten "gelasert". Mit Erfolg: 590 Anzeigen (478), davon 36 (41) mit einem Fahrverbot, plus 424 Verwarnungen (338) waren die Ausbeute. Manger hat festgestellt, dass heute nur zwölf oder 123 Raser pro Stunde erwischt werden, früher waren es 20 bis 30.
15 648 Verkehrsteilnehmer wurden auf Alkohol oder Drogen hin überprüft. 3562 mussten sich einem Test unterziehen.
Junge und Senioren
Unverändert geblieben sind die Hauptrisikogruppen: Junge Erwachsene bis 24 waren in 163 Unfälle (2011: 193) verwickelt, Senioren ab 65 Jahren in 133 (136). Manger sagte, die Präventionsarbeit bei diesen beiden Gruppen sei im Fokus der Verkehrserziehung gestanden. Für die Senioren gab es drei Kurse an der Volkshochschule, für die Jungen Unterrichte am Berufsbildungszentrum Münnerstadt. Außerordentlich engagiert ist die Polizei in der Verkehrserziehung. 67 Schulweghelfer wurden ausgebildet und fast 300 Lotsen an neun Schulen.
Unfallflucht ist und bleibt ein Problem: 97 (95) von 257 (271) solcher Delikte wurden aufgeklärt. Bei sieben solcher Kollisionen wurden acht Personen verletzt, der Sachschaden wird auf 250 000 Euro geschätzt. Manger hofft, dass das Entdeckungsrisiko durch bessere Aufmerksamkeit von Zeugen noch gesteigert werden kann.
Zugenommen hat auch die Zahl der Wildunfälle um 80 auf 743. Die meisten davon sind relativ glimpflich verlaufen.
Zur Situation auf Landkreisebene (ohne die Autobahnen) sagt der Hauptkommissar, hier sei noch in keinem Jahr eine so geringe Zahl an Verkehrsunfällen mit Personenschaden protokolliert worden. Allerdings hat es öfter gekracht als 2011. 3023 Mal hat es 2012 auf den Straßen im Landkreis (ohne die Autobahnen) gekracht. Zum Vergleich: 2011 ereigneten sich 2970 Kollisionen, 2000 waren es 3016 gewesen. 341 Kollisionen gab es mit Verletzten oder sogar Toten (2011: 384/ 2000: 480). Sechs Menschen (2011: fünf/ 2000: acht) kamen dabei ums Leben. 1980 waren noch 24 Unfalltote auf den Landkreis-straßen zu beklagen. 502 Personen (529/ 852) wurden dabei verletzt, 145 davon (149/ 241) schwer. 771 Mal (742/ 804) war der Sachschaden erheblich. Dazu kommen noch 1911 (1844/ 1732) kleinere Unfälle.
40 Mal (35/ 69) war Alkohol oder eine andere Droge im Spiel. Dabei kam eine Person (je eine) ums Leben, 26 (17/ 42) wurden verletzt. Die Kontrollen wirken: 1990 gab es noch 131 Alkohol-Unfälle.ed