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150 Helfer zählen Stimmen in Münnerstadt


Autor: Heike Beudert

Münnerstadt, Freitag, 30. August 2013

Ursula Schorler hat die Helfer für Münnerstadt eingeteilt. Bei der Suche nach Freiwilligen wird sie von Ortssprechern unterstützt.
Ursula Schorler organisiert für die Stadt Münnerstadt erstmals den Ablauf der Wahlen. Als Wahlhelfer hat sie rund 150 Männer und Frauen aus dem Stadtgebiet eingeteilt.Foto: Heike Beudert


Für Ursula Schorler bedeutet die Landtagswahl heuer eine Premiere. Erstmals organisiert die städtische Beamtin für Münnerstadt den Ablauf der Landtags- und Bundestagswahlen. Dazu gehört auch der Einsatz der Wahlhelfer. Mittlerweile sind alle Helfer schriftlich benachrichtigt, erläutert Ursula Schorler. Sie hofft nun, dass kurzfristig keine großen Ausfälle bzw. Absagen kommen. Denn für das gesamte Stadtgebiet hat sie rund 150 Helfer im Einsatz.

Da sind die Rathausmitarbeiter noch gar nicht eingerechnet.

Bei der Suche nach Wahlhelfern konnte Ursula Schorler auf die treuen Ehrenamtlichen zurückgreifen, die teilweise seit vielen Jahren Wahlhelfer sind. Außerdem hatte die Stadt über ihre Homepage noch nach Wahlhelfern gesucht. Einige hätten sich daraufhin gemeldet", weiß Schorler. "Es hätten aber ein paar mehr sein können", meint die Beamtin.
Die Wahlhelfer müssen ihren Wohnsitz in Münnerstadt haben und 18 Jahre alt sein. Die Mehrzahl der Wahlhelfer ist auch unterm Jahr im öffentlichen Leben engagiert. Viele machen diesen Job schon seit vielen Jahren. Andere seien noch jung und erstmals dabei. So helfen auch teilweise die erwachsenen Kinder von Rathausmitarbeitern, weiß Ursula Schorler.
Pro Wahlbezirk wurden mindestens neun Wahlhelfer für die Landtagswahl eingeteilt. Erfahrene Helfer stellen in der Regel den Wahlvorstand oder agieren als Schriftführer. Für die Bundestagswahl werde man etwas weniger Helfer im Einsatz haben, schätzt die Beamtin.

Hilfe von den Ortssprechern

Die Landtagswahlen seien heuer recht aufwendig, da neben dem Wahlzettel für die Bayernwahl noch einer für den Bezirkstag und für die Volksentscheide ausgegeben wird. Für die Wahlhelfer ist es am Wahlabend alleine zeitaufwendig, alle Wahlzettel zu entfalten.
Unterstützung bei der Suche nach Wahlhelfern hat Ursula Schorler von den Ortssprechern erhalten. Die seien im Vorfeld angeschrieben worden mit der Bitte, doch Helfer zu benennen. In Münnerstadt selbst gibt es keinen Ortssprecher. Da musste die Stadtverwaltung auf die alten Listen zurückgreifen oder selbst nachfragen.

Keine Mühen hatte Großwenkheims Ortssprecher Arno Schlembach mit der Suche nach Wahlhelfern. "Das war überhaupt nicht schwierig", erklärt er. Er habe einen festen Stamm von Freiwilligen, die sich von selbst melden, wenn es auf die Wahl zugeht. In Großwenkheim ist die Gruppe der Wahlhelfer altersmäßig bunt gemischt. Man sei ein eingespieltes Team, erklärt Schlembach. Froh ist er, dass ihm auch dieses Mal Waltraud Schuhmann zur Seite steht. Die Großwenkheimerin war früher Verwaltungsangstellte bei der Stadt Münnerstadt und ist in Großwenkheim immer die Schriftführerin. Das funktioniere hervorragend, weiß Schlembach. Der Wahltag selbst sei eher "chillig". Da habe man auch Zeit für Gespräche, weiß Arno Schlembach. Etwas Hektik komme dann beim Aufzählen auf. Aber auch das sei nicht weiter schlimm.

In Brünn kann Ortssprecher Burkhard Mohr meist auf einen festen Wahlhelferstamm zurückgreifen. Am Wahlsonntag selbst fällt im Dorf immer der obligatorische Frühschoppen aus. Dann ist im Vereinsheim kein Platz - auch die sonntägliche Kartrunde kann nach Auskunft von Burkhard Mohr nicht stattfinden.
Wolfgang Blümlein aus Münnerstadt ist bei der Landtagswahl im Briefwahlbezirk eingeteilt. Die letzten Male sei man eine tolle Gruppe gewesen, weiß er. Jetzt ist er neugierig, wie es in diesem Jahr läuft. Erstmals sei er mit Parteimitgliedern von CSU und SPD zusammen, sagt Blümlein, der selbst der Wählergruppierung Forum aktiv angehört. Von vorherigen Wahleinsätzen weiß Blümlein, dass bei Briefwahlunterlagen manchmal die tollsten Dinge passieren und man immer wieder auch knifflige Entscheidungen zu treffen habe.

Bei den Wahlen 2013 wird es wieder in allen Stadtteilen und für die einzelnen Baugebiete in der Kernstadt eigene Wahllokale geben, bestätigt Ursula Schorler auf Anfrage. In der Stadtverwaltung wird allerdings beobachtet, wie sich der Anteil der Briefwähler in Zukunft ändert und ob dann wirklich alle Wahlbezirke aufrechterhalten werden können. Problematisch wird es vor allem in den ganz kleinen Ortsteilen wie Brünn. Steigt der Anteil der Briefwähler dort in Zukunft an, ist zu prüfen, ob geheime Wahlen dann noch vor Ort gewährleistet sind.

Schon jetzt zeichnet sich in Münnerstadt wieder eine hohe Briefwahlbeteiligung ab. Ursula Schorler geht davon aus, dass die Zahlen in den nächsten Tagen deutlich steigen werden, weil jetzt auch die Wahlkarten für die Bundestagswahl versendet worden sind.
Für Ursula Schorler dreht sich auf jeden Fall alles um die Wahl. Derzeit ist auch für sie Urlaubssperre. Erst im Oktober wird wieder etwas Normalität ins Rathaus einkehren, aber nicht für lange Zeit. Denn ab November werden bei Ursula Schorler schon langsam die Vorbereitungen für die Kommunalwahl und die Europawahl beginnen.