Auf dem Konto nicht mehr sicher: Senior legt 26.000 Euro in Biotonne

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Im Glauben, dass sein Geld auf dem Konto nicht mehr sicher sei, hat ein 79-Jähriger sein Erspartes in die Biotonne gelegt. Ganz 26.000 Euro legte der Senior in einem Kuvert in in die Tonne am Müllplatz des Mehrfamilienhauses.

Ein Senior ist im Kreis Aschaffenburg auf Betrüger hereingefallen und hat 26.000 Euro in die Biotonne gelegt. Wie das Polizeipräsidium Unterfranken mitteilte, riefen die Betrüger den 79-Jährigen am Mittwochabend (5. Juli 2023) an. Sie gaben vor, Polizisten zu sein und warnten den, dass sein Geld auf dem Konto nicht mehr sicher sei und es sich außerdem um Falschgeld handele.

Aus Sorge um sein erspartes Vermögen hob der Senior die 26.000 Euro von seinem Konto ab, um das Geld für die vermeintlichen Polizisten zu deponieren. Selbst der von den Tätern vorgegebene Übergabeort, die Biomülltonne vor dem Haus, ließ den Mann nicht stutzig werden. So legte er am Donnerstagmittag gegen 13.30 Uhr ein Kuvert mit dem Geld in die Tonne am Müllplatz des Mehrfamilienhauses und konnte noch beobachten, wie zwei Männer den Briefumschlag abholten. 

Mit perfider Masche: Falsche Polizisten erbeuten 26.000 Euro 

Die Polizei warnt vor Betrugsmaschen dieser Art, bei denen sich Täter als vermeintliche Polizisten oder Enkel ausgeben und Geld fordern. Bereits seit Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne "Leg´auf!" ins Leben gerufen. An unterfränkischen Schulen startete im Juli 2022 zudem die Kampagne "Ich schütze Oma und Opa“. Mit solchen Aktionen setzt die Polizei auch auf die Unterstützung von Jugendlichen. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.

Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie "Enkeltrickbetrug“ und "Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. 

Dazu gibt die Polizei folgende Verhaltenstipps:

  • Leg auf. Wähle selbst die Notrufnummer 110 und frage bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz beziehungsweise ob tatsächlich Verwandte in Not sind. 
  • Die Polizei weist dich niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereitzulegen oder an Abholer zu übergeben.
  • Übergib kein Geld an Fremde. Auch die Polizei holt bei dir an der Haustür keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen.
  • Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen. Bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl). 
  • Sprich mit deinen Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen.

In der Vergangenheit haben sich in ganz Franken Betrüger immer wieder als falsche Polizisten ausgegeben, um auf diese Weise Geld oder Schmuck zu erbeuten. Erst im Mai fiel ein Rentner in Bamberg derselben Masche zum Opfer. 

Vorschaubild: © Karl-Josef Hildenbrand/dpa/unsplash.com/Jim Reardan/Collage: inFranken.de