Das Museum jüdischer Geschichte und Kultur in Aschaffenburg: Eine bewegende Reise durch die jüdische Vergangenheit
Autor: Elisa Greubel
Aschaffenburg, Dienstag, 12. Sept. 2023
Die Dauerausstellung im Museum jüdischer Geschichte und Kultur gewährt Einblicke in das Leben der jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg von 1267 bis zur Zeit des Nationalsozialismus.
- Die Geschichte des Museums für jüdische Geschichte und Kultur in Aschaffenburg
- Das Angebot des Museums für jüdische Geschichte und Kultur in Aschaffenburg
- Informationen zu Öffnungszeiten, Preisen und mehr: Alles auf einen Blick
Die Dauerausstellung zur Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg spannt den Bogen von der Erwähnung der ersten Synagoge im Jahr 1267 bis zur Zeit der Verfolgung im Nationalsozialismus. Informiere dich hier über das Museum, bevor du die Ausstellung besuchst.
Die Geschichte des Museums für jüdische Geschichte und Kultur in Aschaffenburg
Die in den Jahren 1891 bis 1893 mitten in der Stadt erbaute Synagoge und das nebenstehende Rabbinatshaus waren einst das Zentrum der jüdischen Gemeinde in Aschaffenburg. In der Reichspogromnacht im Jahr 1938 wurde die Synagoge niedergebrannt. Heute erinnert ein Platanenhain an ihren einstigen Standort. Das Museum jüdischer Geschichte und Kultur von Aschaffenburg befindet sich im ehemaligen Rabbinatshaus.
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Im Jahr 1978 besuchten erstmal offiziell ehemalige jüdische Bürger ihre damalige Heimatstadt Aschaffenburg. Aus dem Besuch erwuchs bei ihnen das Bedürfnis, der Bevölkerung mehr Wissen über die NS-Zeit und jüdisches Leben in Aschaffenburg zugänglich zu machen. 1984 eröffnete im ehemaligen Schul- und Rabbinatshaus das jüdische Dokumentationszentrum. 2007 wurde es in "Museum jüdischer Geschichte und Kultur" umbenannt und ging in die Verwaltung der Museen der Stadt Aschaffenburg über.
Seitdem können sich Besucher*innen hier über das Leben und Leiden der jüdischen Bevölkerung in Aschaffenburg informieren. Für die Sicherung, Rekonstruktion und Gestaltung des ehemaligen Rabbinathauses und des Areals der ehemaligen Synagoge ist unter anderem der Förderkreis Haus Wolfsthalplatz e. V. verantwortlich.
Das Angebot des Museums für jüdische Geschichte und Kultur in Aschaffenburg
Die einstmals kleine Sammlung des Museums jüdischer Geschichte und Kultur in Aschaffenburg wuchs im Jahr 2009 durch einen Zufallsfund von Objekten, die lange Zeit unbeachtet in Kartons in einem Depot lagen. Für die Stadt und das Museum stellte diese Entdeckung eine kleine Sensation dar, denn die überwiegend textilen Gegenstände wie Torawimpel, -mäntel und -vorhänge ermöglichen einen ganz besonderen Blick auf das religiöse Leben der ehemaligen jüdischen Gemeinde. Heute bietet das Museum insgesamt vier Sammlungen an, in denen sich Besucher*innen über das jüdische Leben informieren können:
- Kulturgegenstände: Religiöse Kultgegenstände geben einen Überblick über die jüdische Feiertagskultur.
- Torawimpel: Torawimpel wurden aus den Beschneidungswindeln jüdischer Knaben hergestellt. Hier kannst du einige Exemplare bestaunen.
- Textilien: Im Museum sind unter anderem Toramäntel und -vorhänge zu besichtigen.
- Jüdische Geschäftswelt: Einst waren über 100 jüdische Geschäfte und Gewerbebetriebe in der Stadt Aschaffenburg ansässig. Hier findest du mehr Informationen darüber.