Aschaffenburg: Telefonbetrüger versuchen Seniorin mit 'Enkelmasche' hohe Geldsumme abzuzocken - Übergabe gerade noch verhindert
Autor: Sandra Gräb
Aschaffenburg, Mittwoch, 13. Oktober 2021
Ein weiterer Versuch eine Seniorin abzuzocken missglückte im Landkreis Aschaffenburg. Die Telefonbetrüger wandten die 'Enkelmasche' an, um an eine hohe Geldsumme ran zu kommen. Die Polizei gibt in ihrer Präventionskampagne 'Leg´auf!' Verhaltenstipps.
Am Dienstag (12.10.21) wäre eine Seniorin um ein Haar um eine hohe Geldsumme gebracht worden. Eine Telefonbetrügerin hatte sich als ihre Enkelin ausgegeben, einen Verkehrsunfall vorgetäuscht und einen fünfstelligen Betrag für eine vermeintliche Kaution gefordert. Dank eines Telefonats mit einem echten Verwandten konnte die Geldübergabe gerade noch rechtzeitig verhindert werden.
Die unbekannte Anruferin meldete sich mit einer weinerlichen Stimme und gab sich als Enkelin aus. Sie behauptete, eine rote Ampel überfahren und dadurch einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Im weiteren Verlauf meldete sich bei der älteren Dame ein männlicher Betrüger, der sich als Polizeibeamter ausgab. Er gaukelte vor, dass eine hohe Kaution fällig sei, um die Haft der Enkelin abzuwenden.
Telefonbetrüger im Landkreis Aschaffenburg: 'Enkel-Betrugsmasche' knapp verhindert
Während die Betrüger das Telefongespräch stets aufrecht hielten, machte sich die Seniorin auf dem Weg zur Bank. Sie hob 20.000 Euro von ihrem Konto ab, um für die vermeintliche Kaution aufzukommen. Glücklicherweise wurde ältere Dame später doch stutzig. Zu Hause angekommen rief sie bei noch laufender Verbindung mit den Betrügern parallel ihre echten Verwandten an. Als die Betrugsmasche aufflog, beendeten die Täter das Gespräch. Ein enormer finanzieller Schaden blieb der Seniorin somit glücklicherweise erspart.
Video:
Telefonbetrüger sind derzeit leider in Unterfranken besonders aktiv und es ist weiterhin mit Anrufen von falschen Verwandten oder falschen Polizeibeamten zu rechnen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass gerade ältere Leute von ihren Freunden, Bekannten und Verwandten über die aktuell gängigen Betrugsmaschen auf dem Laufenden gehalten werden.
Aufgrund der weiterhin hohen Fallzahlen im Bereich „Callcenterbetrug“ und dem damit verbundenen finanziellen Schaden, aber auch den psychischen Folgen für die Betroffenen, hat sich das Polizeipräsidium Unterfranken Ende 2020 dazu entschieden, zum Schutz der Opfer auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit nochmals aktiv zu werden und die Präventionskampagne 'Leg´auf!' gestartet.
Präventionskampagne 'Leg´auf!': Polizei klärt auf und gibt Verhaltenstipps
Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie 'Enkeltrickbetrug' und 'Falsche Polizeibeamte' und 'Schockanrufe' zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
- Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz beziehungsweise ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereitzulegen oder an Abholer zu übergeben! Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde!
- Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!