Orangerie im Hofgarten Ansbach: Was du vor dem Besuch des Schlossgartens wissen solltest

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Die eindrucksvolle Orangerie im Ansbacher Hofgarten ist heute Restaurant und Veranstaltungsort.
Die eindrucksvolle Orangerie im Ansbacher Hofgarten ist heute Restaurant und Veranstaltungsort.
CC0 / Pixabay / Makalu
Der Ansbacher Hofgarten lockt im Sommer mit üppigen Blumenrabatten, Springbrunnen und mediterranen Pflanzen.
Der Ansbacher Hofgarten lockt im Sommer mit üppigen Blumenrabatten, Springbrunnen und mediterranen Pflanzen.
© Ansbach / Albright

Die Orangerie im Ansbacher Hofgarten ist historische Sehenswürdigkeit und moderner Veranstaltungsort zugleich. Ein Besuch im barocken Garten verspricht Erholung, Kultur und eine große Pflanzenvielfalt.

Fürstbischöfe und Markgrafen ließen sich in Franken prachtvolle Hofgärten anlegen, die du heute noch bewundern kannst. Der Ansbacher Hofgarten ist einer davon. Er gehört zur Residenz Ansbach, war aber baulich schon immer vom Schloss getrennt. Dafür hat er eine repräsentative Orangerie, die eigentlich ein zweites Schloss ist. Ein Restaurant und verschiedene Veranstaltungen erwarten dich hier. Möchtest du einmal unter Stuckdecken und Kronleuchtern prachtvoll feiern? Die Räume der Orangerie kannst du auch mieten.

Über die Ansbacher Orangerie

Mittelpunkt des markgräflichen Hofgartens in Ansbach ist die schlossartige Orangerie. Sie wurde Anfang des 18. Jahrhunderts nach französischem Vorbild gebaut. Der langgestreckte Galeriebau war zu Markgrafenzeiten Gewächshaus und Lustschloss. Heute lädt dich in einem Teil ein Café und Restaurant zu Kuchen, Eis und Getränken ein. Der andere Teil wird für Konzerte, Vorträge und Tagungen, aber auch für Privatfeiern und Hochzeiten genutzt.

Orangerien ("Orangenhäuser") waren ursprünglich Winterquartiere für Orangen und andere Zitrusfrüchte. Im 17. und 18. Jahrhundert wollte jeder Fürst die größte und schönste Sammlung von Zitrusfrüchten und exotischen Pflanzen haben. Doch für die mitteleuropäischen Winter waren die Pflanzen zu empfindlich. So begann man, Gewächshäuser zu bauen und in die Schlossanlagen einzufügen. Die Räume der Orangerien wurden mit der Zeit immer prunkvoller ausgestattet. Der Adel veranstaltete hier bald auch Feste, Theater und Konzerte.

In Ansbach wird diese Tradition fortgeführt: Jedes Jahr werden Orangerie und Hofgarten zur Kulisse der Ansbacher Rokoko-Festspiele. Ein Spektakel mit höfischen Kostümen und Perücken, Musik, Tanz und Theater lädt dich ein. Alle zwei Jahre kannst du bei der Ansbacher Bachwoche Konzerte in der Orangerie genießen. Besondere Veranstaltungen, wie das KRIMINAL DINNER (nächste Termine 23. November 2023 und 8. März 2024) oder das MUSICAL DINNER (wieder am 3. Februar 2024) erwarten dich. Die Orangerie bietet auch Komplettpakete für Tagungen, Familienfeiern und Hochzeiten, Firmenevents oder Reisegruppen an. Du kannst dazu verschiedene Räume anmieten.

Der barocke Hofgarten

Der Hofgarten in Ansbach entstand zwischen 1723 und 1750 nach französischem Vorbild. Der damaligen Mode entsprechend wurden südländische Pflanzen kultiviert. In Ansbach gelang es 1627 erstmals, eine Agave nördlich der Alpen zum Blühen zu bringen. 

Orangerie und Hofgarten wurden leider im Zweiten Weltkrieg durch Bomben stark zerstört. Man baute sie aber anhand alter Pläne nach historischem Vorbild wieder auf. Seither wird auch die Kultur von südländischen Kübelpflanzen weitergeführt. Im Sommer kannst du Zitronen-, Pomeranzen-, Oliven-, Pistazien- und Feigenbäume auf dem Platz vor der Orangerie finden. Auch schön: An heißen Sommertagen durch die schattigen Lindenallen zu spazieren.

Im Hofgarten steht ein Gedenkstein für das berühmte Findelkind Kaspar Hauser. 1833 starb er hier unter nie ganz geklärten Umständen. Die Inschrift auf dem Stein "Hic occultus occulto occisus est" bedeutet übersetzt etwa: "Hier wurde ein Geheimnisvoller geheimnisvollerweise getötet". Du findest im Garten außerdem Denkmäler und Gedenktafeln für den Botaniker Leonhart Fuchs, den Dichter Johann Peter Uz und den markgräflichen Minister Freiherr von Benkendorff.

Der Leonhart-Fuchs-Heilkräutergarten

Besuche doch innerhalb des Hofgartens auch den Leonhart-Fuchs-Garten. Dieser Heilkräutergarten heißt nach dem bedeutenden Botaniker und Namensgeber der Zierpflanze Fuchsie. Fuchs war zwischen 1528 und 1535 in Ansbach Leibarzt des Markgrafen Georg von Brandenburg

2001 wurde der Garten anlässlich des 500. Geburtstages von Leonhart Fuchs angelegt. Fuchs "New Kreuterbuch" von 1543 diente dabei als Vorlage zur Gartengestaltung. Fuchs hatte darin zahlreiche Heilpflanzen und ihre Wirkung beschrieben. Die wissenschaftliche Benennung von etwa 400 einheimischen und 100 fremdländischen Heil- und Arzneipflanzen mit genauen Abbildungen war damals neu und wegweisend.

Heute werden über 200 Pflanzenarten aus dem "New Kreüterbuch" von den Gärtner*innen der Schloss- und Gartenverwaltung Ansbach gepflegt und vermehrt. Der Garten lädt dich ein, mehr über Heilkräuter und die Medizin des Mittelaltes zu erfahren.

Informationen zum Besuch

Hofgarten

  • Adresse: Hofgarten Ansbach mit Leonhart-Fuchs-Garten, Promenade 27, 91522 Ansbach
  • Anreise: etwa 10 Minuten zu Fuß vom Bahnhof Ansbach oder mit dem Bus bis Haltestelle "Schlossplatz"; Parkplätze in Schlossnähe vorhanden.
  • Öffnungszeiten Hofgarten: November bis Februar 7:15 bis 18 Uhr, März 7:15 bis 20 Uhr, April bis August 7:15 bis 22 Uhr, September bis Oktober 7:15 bis 20 Uhr
  • Eintritt frei
  • Führungen: Stadtführung "Hofgarten Ansbach - ein barockes Juwel"
  • Informationen zur Barrierefreiheit im Hofgarten

Restaurant

Anmietung

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