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Polizei-Verfolgungsjagd im Kreis Ansbach: Lkw rammt Auto - Frau eingeklemmt


Autor: Redaktion, Isabel Schaffner

Lichtenau, Dienstag, 30. April 2024

Im Landkreis Ansbach kam es zu einer Verfolgungsjagd mit der Polizei. Bei seiner Chaosfahrt rammte ein Lkw ein Auto, was sich daraufhin überschlug.
Nachdem der Lkw-Fahrer im Landkreis Ansbach den Wagen einer 62-Jährigen gerammt hatte (rechts), landete er selbst im Straßengraben.


Am Samstag (27. April 2024) erhielt die Polizei gegen 21.20 Uhr mehrere Notrufe über einen unsicher fahrenden Lkw, was später in einer Verfolgungsjagd gipfelte. Das Fahrzeug war auf der A6 bei Lichtenau (Landkreis Ansbach) in Fahrtrichtung Heilbronn unterwegs, wie die Verkehrspolizeiinspektion Ansbach mitteilte.

Zwischen den Anschlussstellen Schwabach-West und Lichtenau fiel der Sattelzug durch Schlangenlinien über alle Fahrspuren und teilweise Fahrgeschwindigkeiten von 30 Kilometern pro Stunde auf. Hierbei touchierte er auch die Mittelschutzplanke der Autobahn, heißt es im Bericht. Daraufhin verließ der Sattelzug die Autobahn an der Anschlussstelle Lichtenau und bog - verfolgt von mehreren Zeugen - auf die Staatsstraße 2223 in Richtung Windsbach ab. 

Lkw-Fahrer verursacht Unfall im Kreis Ansbach - und landet selbst in Böschung

Auch auf der Staatsstraße nutzte er teilweise die Gegenfahrbahn, so die Polizei. Hier ignorierte er die Anhaltesignale der mittlerweile eingetroffenen Streife der Polizeiinspektion Heilsbronn und kollidierte wenig später mit einem ihm entgegenkommenden Auto einer 62-jährigen Frau aus dem Landkreis Ansbach, die nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte, so die Polizei.

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Das Auto der Frau geriet durch den Aufprall ins Schleudern, überschlug sich, blieb auf dem Dach im Straßengraben liegen und die Fahrerin wurde in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. In Zusammenarbeit mit Rettungsdienst befreite die Feuerwehr Neuendettelsau die Frau aus ihrem Wagen, wie sie berichtet. Sie kam mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus Ansbach. Am Auto entstand ein Schaden von etwa 13.000 Euro

Dieser Unfall hielt den 45-jährigen Fahrer des Sattelzuges aber nicht davon ab, seine Fahrt fortzusetzen. Während eine Streife der Polizeiinspektion Heilsbronn sich um die 62-Jährige kümmerte, folgten drei weitere Streifen dem flüchtigen Unfallfahrer. Dieser ignorierte noch etwa weitere zwei Kilometer die Anhalte-Aufforderungen der Polizei, bis er letztlich laut Feuerwehr vor Bechhofen über die Gegenfahrbahn hinaus nach links von der Fahrbahn abkam und selbst im Straßengraben landete, wobei der Sattelzug erheblich beschädigt wurde. Der Schaden wird hier auf etwa 20.000 Euro geschätzt.

Betrunkener Lkw-Fahrer ignoriert Polizei - keine Kommunikation möglich

Ein zwischenzeitlich alarmierter Polizeihubschrauber konnte noch vor Erreichen der Einsatzstelle wieder abdrehen. Letztlich nahmen die eingesetzten Polizeikräfte bei der Festnahme des Fahrers deutlichen Alkoholgeruch wahr, sodass eine Blutentnahme angeordnet wurde. Wegen des Zustandes des Mannes war weder eine Atemalkoholprobe noch die Kommunikation mit dem Mann möglich. Er selbst blieb bei beiden Unfällen unverletzt, so die Polizei.

Der Beschuldigte wurde aufgrund seiner offenbar erheblichen Alkoholisierung ins Klinikum Ansbach gebracht, so die Polizei. Die Verkehrspolizei Ansbach zog auf Anordnung der Staatsanwaltschaft einen Gutachter zur Unfallaufnahme hinzu. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Sicherheitsleistung im vierstelligen Bereich an.

Während des Einsatzes und der anschließenden Bergungsmaßnahmen des Sattelzuges war die Staatsstraße teilweise voll gesperrt. Die Feuerwehr Neuendettelsau beendete um kurz vor 5 Uhr ihren weiteren Absicherungs- und Reinigungseinsatz. Die Verkehrspolizeiinspektion Ansbach bittet Verkehrsteilnehmer, die - insbesondere auf der Staatsstraße - durch den entgegenkommenden Sattelzug gefährdet wurden, sich unter der Telefonnummer 0981/90 94 - 430 zu melden. Weitere Nachrichten aus Ansbach und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.