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Mann mit Machete in Rothenburg o.d. Tauber: Polizist gibt erst Warnschuss ab und greift dann zu Holzpalette


Autor: Robert Wagner

Rothenburg ob der Tauber, Samstag, 11. Januar 2025

Erst ein Messer und eine Machete, dann ein Warnschuss und eine Holzpalette: In Rothenburg ob der Tauber im Kreis Ansbach gelang es der Polizei am Freitag nur mit ungewöhnlichen Mitteln, einen 56-jährigen Mann zu überwältigen.
Ein 56-Jähriger hat in Rothenburg o.d. Tauber mit einer Machete und einem Messer bewaffnet Polizisten bedroht. Auch ein Warnschuss konnte den Mann zunächst nicht stoppen. Schließlich griff ein Beamter zu einer Holzpalette.


Mithilfe eines eher ungewöhnlichen Werkzeugs gelang es einem Polizisten am Freitagabend (10.01.2025) in Rothenburg o.d. Tauber einen mit einem Messer und einer Machete bewaffneten Mann (56) zu überwältigen. Ein Beamter griff kurzerhand zu einer Holzpalette, nachdem sich der 56-Jährige auch nach einem Warnschuss nicht ergeben hatte.

Begonnen hatte der Einsatz laut der mittelfränkischen Polizei wegen mutmaßlicher häuslicher Gewalt: Dabei hatte der beschuldigte 56-Jährige gegen 21 Uhr noch selbst die Polizei gerufen und mitgeteilt, dass er seine Frau geschlagen habe. 

Polizist bringt bewaffneten Mann mit Palette zu Boden

Tatsächlich trafen die Polizeibeamten die Frau vor Ort an - "augenscheinlich unverletzt", wie es in der Mitteilung der Polizei hieß. Sie gab an, dass ihr Ehemann sich in einem psychischen Ausnahmezustand befände und zudem reichlich Alkohol getrunken hätte.  Demnach sei er zu diesem Zeitpunkt im Keller gewesen.

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Als der 56-Jährige später tatsächlich aus dem Haus in den Garten kam, sei er mit zwei Messern bewaffnet gewesen, wie die Polizisten mitteilen. In einer Hand habe er dabei eine Machete gehabt, in der anderen ein kleineres Messer. Mit ausgestreckten Händen sei er dann auf die Beamten zugelaufen.

"Da er trotz mehrfacher, deutlicher Aufforderung durch die Beamten, die Gegenstände nicht weglegte, sondern weiter auf die Polizisten zulief, gab ein Beamter einen Warnschuss in die Luft ab", heißt es in der Mitteilung. Kurzerhand griff ein Beamter zu einer Holzpalette und versuchte mit dieser, den 56-Jährigen zu überwältigen.

Erst mit vereinten Kräften gelang es, den 56-Jährigen zu fesseln

Dies gelang ihm tatsächlich - der 56-Jährige ging zu Boden und zog sich eine Kopfplatzwunde zu. Doch auch das stoppte den Mann nicht: Der Beschuldigte wehrte sich dennoch gegen die Festnahme und konnte erst mithilfe einer weiteren Streifenbesatzung gefesselt werden.

Der 56-jährige Mann wurde anschließend vor Ort durch den Rettungsdienst versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Die Beamten blieben unverletzt. Eine Gefahr für Unbeteiligte habe laut Polizei zu keinem Zeitpunkt bestanden.

In der Klinik führte ein Arzt auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Blutentnahme bei dem merklich alkoholisierten Beschuldigten durch. Aufgrund seines psychischen Zustands wurde er im Anschluss in eine Fachklinik eingewiesen.

Gegen den 56-Jährigen wird nun ein Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Bedrohung, Widerstands und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet.