Marco Trautner (CSU/FWW) ist neuer Bürgermeister des Marktes Wiesenttal. Ganz nach "Monaco Franze" sagt er sich, "a bissl was geht immer".

Loyal, zielstrebig und ehrlich charakterisiert sich der neue Bürgermeister des Marktes Wiesenttal, Marco Trautner. Zudem ist der 37-jährige Familienvater heimatverbunden. "Als ich im Zuge meiner Ausbildung wiederholt auf Lehrgang in Oberbayern war, hat mich dies oft Wochen vorher beschäftigt. Ich hatte Heimweh, sehnte mich nach meiner Frau Manuela und den Mädels Carla (10) und Helen (7)", räumt der Polizeibeamte ein, der seit 2014 für die Freien Wähler Wiesenttal (FWW) im Gemeinderat sitzt.

Seine politische Karriere hat der gelernte Kachelofenbauer, der nach seinem Gesellenbrief in den Polizeidienst wechselte, dem Ehrenbürger und Altbürgermeister des Marktes Wiesenttal, Paul Pöhlmann, zu verdanken. Der hatte ihn ermuntert, für den Gemeinderat zu kandidieren. "Aber fei bloß für die FWW", hatte ihm Pöhlmann eingeschärft.

In diesem Gremium habe er seine Meinung immer frei heraus gesagt. Der Zuspruch aus der Bevölkerung habe ihn bestärkt, sich mit den Aufgaben und der Verantwortung, die das Bürgermeisteramt mit sich bringt, auseinanderzusetzen. "Ich habe mich über Gemeindegrenzen hinweg informiert, mich lang und intensiv mit meiner Familie und Freunden beraten und bin so zur Überzeugung gekommen: Ja, ich werfe meinen Hut in den Ring. Dass es geklappt hat, freut mich natürlich ungemein", gesteht Trautner.

Ehrgeizig bleiben, hart arbeiten

In der Gemeinde will er das Wahlprogramm umsetzen. Einen minutiösen Masterplan dafür hat er allerdings noch nicht. Er wolle sich die Abläufe in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit erst mal anschauen. "Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt", bleibt Trautner vorsichtig. Sein Motto: "Jeder ist seines Glückes Schmied". Der Weg dahin: Ehrgeizig bleiben, hart arbeiten, sich stets treu bleiben und nicht alles bierernst nehmen.

So hält es der neue Wiesenttaler Bürgermeister mit dem "Monaco Franze", alias Helmut Fischer, dessen Motto stets lautete: "A bissl was geht immer". Im Erfolgsfall will sich Trautner dann lieber verhalten, also innerlich freuen. Das hat den ambitionierten Fußballspieler der Torjubel gelehrt, als er nach einem Scherenschlag von der Mittellinie den Ball im generischen Netz versenkt hatte. "Ich bin hochgesprungen und habe mir bei der Landung das Kreuzband im linken Knie gerissen. Da stand sogar meine Ausbildung zum Polizeibeamten auf dem Spiel", erinnert sich Trautner, der sich seither vorgenommen hat, demütiger zu sein.

Statt des Fußballsportes steht seither die Feuerwehr an der Spitze seiner Hobbys. Der "Kopfmensch", der ehrlich und nett zugleich ist ("es gibt nix anderes für mich"), arbeitet gerne im Team und bezeichnet sich als durchaus stressresistent. "Nur unter Druck entstehen Diamanten", meint der junge Bürgermeister, den nach eigener Aussage nichts so leicht auf die Palme bringen kann. "Nur Egoisten und Blender regen mich auf."

Schwäche: Marzipan

Als eigene Schwächen nennt Trautner nur zwei Dinge: "Meine Ungeduld und Marzipan." Dafür ist er - seiner Familie nach zu urteilen - ein ausgezeichnetere Hobbykoch. Ihm schmeckt eine fränkische Brotzeit genauso gut, wie nach dem Schlachten das Kesselfleisch, Fisch oder ein zartes Rindersteak.

Das Beste: "Für jedes Gericht gibt es die geeignete Lokalität in der eigenen Gemeinde", freut sich der 37-Jährige, in dessen Kühlschrank Wurst, Käse und ein frisches Seidla Bier niemals fehlen dürfen.

Als Lieblingsplatz in der Gemeinde nennt er den Aussichtsfelsen "Koppenburg" direkt oberhalb von Muggendorf. Dort, wo der Sage nach um 1100 herum das Schloss der Reichsherren der "Starcher de Muotichendorff" gestanden haben soll. Weitere Plätze, die Trautner sehr gerne mag sind das über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Wahrzeichen des Markt Wiesenttal, die Burgruine Neideck und im Landkreis das Walberla.

Sich von dort mit einem Gleitschirm hinabstürzen und von der Luft aus das Wiesenttal genießen will er lieber nicht. "Ich bin schon mutig, aber Paragliding, Fallschirmspringen, Bungee jumping oder in einem Wingsuit von einem Berg herabstürzen? Im Leben net", wehrt Trautner ab.

Eine weitere Grenze seines Handelns sieht der neue Bürgermeister des Marktes Wiesenttal , der sich immer wieder die Frage stellen will, ob er noch der Richtige ist, in der Gesundheit. Die könne jeder bis zu einem gewissen Grad selber beeinflussen. "Den Rest entscheidet der Herrgott. Oder eine Fledermaus?"