Ludwigsstadt ist in jungen Händen
Autor: Veronika Schadeck
Ludwigsstadt, Freitag, 08. Mai 2020
Gerade mal 39 Jahre beträgt das Durchschnittsalter der drei Bürgermeister der Stadt. Sechs neue Gemeinderäte wurden vereidigt.
Das dürfte wohl einmalig im Landkreis sein! Das Durchschnittsalter der drei Bürgermeister von Ludwigsstadt liegt bei 39 Jahren. Somit wird die Stadt von jungen Kommunalpolitikern geführt.
Einigkeit und Harmonie herrschte am Donnerstagabend bei der konstituierenden Sitzung des Stadtrats in der Hermann-Söllner-Halle. Alle Positionen wurden mit 17:0 Stimmen und somit einstimmig vergeben. Dabei gelang der Spagat, die Ausschüsse mit neuen und erfahrenen sowie mit jungen und älteren Mandatsträger zu besetzen. Mit großem Applaus, auch seitens der zahlreich erschienenen Zuhörer, wurden Maximilian Heyder (CSU) als Zweiter Bürgermeister und Thomas Rebhan (SPD) als weiterer Stellvertreter in ihren neuen Ämtern begrüßt. Sollte der Fall eintreten, dass alle drei Bürgermeister ihr Amt nichts ausüben können, wird Hermann Feuerpfeil (FW) diese Aufgaben übernehmen.
"Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir zusammen die Stadt in einer schwierigen Zeit in die Zukunft führen wollen", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Mario Ziener am Ende der Sitzung. Jugend und Erfahrung müssten sich nicht ausschließen.
"Wir stehen vor neuen Herausforderungen, die wir gemeinsam meistern wollen", so der Fraktionsvorsitzende der CSU, David Martin. Sicherlich werde man im Gremium nicht immer einer Meinung sein, aber in einem offenen und konstruktiven Austausch sollen die besten Entscheidungen für Ludwigsstadt getroffen werden. Und er ging auf ein Zitat des Bundespräsidenten Steinmeier ein: "Die Zukunft mag ungewiss sein, aber am Ende ist es das, was wir daraus machen!"
Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler (FW), Herrmann Feuerpfeil, bedankte sich, dass die FW mit zwei Mandatsträgern eine Fraktion bilden können. Und er meinte: "Auf uns Freie Wähler könnt ihr euch verlassen!"
Zu Beginn der Sitzung und vor der Vereidigung der neuen Stadträte bedankte sich Bürgermeister Timo Ehrhardt für sein hervorragendes Ergebnis bei der Kommunalwahl. Ohne Gegenkandidaten erreichte der 42-Jährige nahezu 95 Prozent. "Das hat mich stolz gemacht!". Er sehe das als Motivation. Ihm sei bewusst, dass dieses Ergebnis nicht durch seine eigene Leistung zustande kam, sondern auf die gute Zusammenarbeit seiner Mannschaft in der Verwaltung und städtischen Einrichtungen und mit dem Stadtrat beruht.
Sein Dank ging zudem an die vielen ehrenamtlich Engagierten. Er hoffe, dass sich die Bürger auch weiterhin für ihre Heimat einbringen. Der Bürgermeister erinnerte an den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt (SPD), der einst geäußert habe: "Es ist wichtiger, etwas im Kleinen zu tun, als im Großen darüber zu reden!" Das treffe den Kern seines Handelns. Sicherlich bedürfe es einer Vision und kreativer Ideen, um ein Land beziehungsweise eine Kommune weiterentwickeln zu können. Auf der kleinen Ebene seien es aber auch viele kleine Dinge, wie die Beseitigung von Schäden an Bürgersteigen und das Reparieren von klappernden Kanaldeckeln, die schnelles Handeln und eine unbürokratische Hilfe erfordern. Er als Bürgermeister und auch die Stadträte hätten viele Möglichkeiten, den "Bürgern mit kleinen Dingen einen großen Dienst zu erweisen!"
Gute Lebensgrundlagen
Es sei vieles getan worden, es müsse aber auch vieles noch passieren. Denn wenn es den Familien gut gehe, genügend Arbeitsplätze zur Verfügung stünden, dann würden auch alle Generationen gerne in Ludwigsstadt bleiben. Und weiter meinte der Bürgermeister: "Wir wollen gemeinsam mit Lust und Leidenschaft, vor allem in den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Freizeit und Familie für Verbesserungen sorgen."
Wertgrenze angehoben
Beim Erlass der Geschäftsordnung befürwortete das Gremium einstimmig folgende Änderungen: Der Bau- und Hauptausschuss ist bis zu einem Betrag in Höhe von 100 000 Euro beschlussfähig. Die Wertgrenze für Aufträge durch den Ersten Bürgermeister wurde von 7500 Euro auf 15 000 Euro angehoben. Die bisher per Beschluss auf den Ersten Bürgermeister übertragene Umschuldung von Krediten wird in die Geschäftsordnung aufgenommen.
Neu in den Stadtrat wurden gewählt: Susanne Bauer, Klaus Güntsch, Astrid Vetter (SPD), Sebastian Dietz, Aaron Sieber (CSU), Johannes Haase (FW).
Als Referenten wurden bestellt: Astrid Vetter (Jugend), Christian Heyder (Feuerwehr), Thomas Rebhan (Friedhof).
Weiterhin wurde Erster Bürgermeister Timo Ehrhardt zum Standesbeamten wieder bestellt.