Leben in einem Herzogenauracher Denkmal
Autor: Dr. Manfred Welker
Herzogenaurach, Mittwoch, 04. März 2020
Michael Kampe berichtete über die Sanierung des Anwesens Hauptstraße 65 in Herzogenaurach
Beim ersten Altstadtstammtisch in Herzogenaurach berichtete Michael Kampe über das Sanierungsobjekt Hauptstraße 65. Mit seiner Familie hat er das ehemalige Bäckerei-Anwesen aus dem 16. Jahrhundert in ein Wohnhaus mit modernem Komfort umgewandelt. Zahlreiche Interessenten ließen sich in der Herzo Bar darüber informieren. Eingeladen hatte der Arbeitskreis Stadtentwicklung um Wolfgang Schoepe. Der hat z. B. das Carsharing-Projekt angestoßen. Seit eineinhalb Jahren bringt sich auch Kampe im Arbeitskreis ein, die Familie lebt seit 2017 in Herzogenaurach.
Die Kampes fanden das Haus in der Hauptstraße 65 über eine Immobilienportal.
Dass die Sanierung eines denkmalgeschützten Hauses ein Renditeobjekt sein kann, falls sie richtig angepackt wird, stellte Kampe dar. Dafür müssen allerdings viele Zahnräder ineinandergreifen: angefangen vom Bauherrn über den Architekten, der sich gut in der Denkmalpflege auskennen sollte, die Handwerker, das Landesamt für Denkmalpflege, die Stadt Herzogenaurach und die Untere Denkmalschutzbehörde am Landratsamt.
Erst Maßnahmen abklären
Wichtig sind für das Landesamt für Denkmalpflege die Voruntersuchungen zu Beginn der Sanierung. Denn daraus ergeben sich sowohl die Vorgehensweise als auch der Umfang der Förderung. "Man sollte sich mit dem Landesamt gut stellen, denn das entscheidet über die Fördergelder", erklärte Kampe.
Bauherren können Förderung von der Stadt, vom Bezirk Mittelfranken, vom Landesamt für Denkmalpflege und der Landesstiftung anzufragen. Kampe hob besonders das Förderprogramm der Stadt Herzogenaurach und die Betreuung hervor: "Man wird sehr gut begleitet und fühlt sich gut aufgehoben!"
Zusätzlich sei aber auch viel Engagement der Bauherren nötig. Und: "Man braucht gute Handwerker und regionale Firmen, die sich mit dem Objekt identifizieren!"
Die Steuerersparnis sei allerdings erst mit Verzögerung zu erwarten, bis dahin müsse vorfinanziert werden. Für Kampe und seine Familie verbinden sich in ihrem Anwesen "historischer Charme und moderner Standard".
Außerdem stellte der Bauherr fest: "Wir wohnen in unserer eigenen Wohnung und können es steuerlich geltend machen!"
Über die Sanierung drehte Herzo TV einen Film gedreht, der im Archiv des Senders abzurufen ist.
Der Altstadtstammtisch soll viermal im Jahr stattfinden. Weitere Themen aus dem Baubereich seien bereits angedacht, erläuterte Schoepe in seiner Schlussmoderation.