Höchstadt verabschiedet seinen Kämmerer Georg Süß nach 20 Jahren in den Ruhestand.

20 Jahre lang verwaltete Georg Süß die Finanzen der Stadt Höchstadt. Die Stadtratssitzung am Montagabend war die letzte Amtshandlung des Finanzexperten aus Weisendorf, der sich längst als Höchstadter fühlt, obwohl er nicht in der Stadt wohnt.

Süß durfte dabei noch miterleben, wie der Stadtrat mit dem Bau des auf 13,5 Millionen Euro geschätzten Eisstadions das nächste Großprojekt beschloss. In der geplanten Finanzierung über 30 Jahre mit einer jährlichen Belastung von 300 000 Euro für die Stadt sieht der Macher der Höchstadter Haushaltspläne kein Problem.

Allein schon für die Jugend müsse man den Eissport in Höchstadt erhalten, sagt er zum Abschied und geht scharf mit der Politik ins Gericht. Süß hat dabei kein Verständnis dafür, dass das Eisstadion nicht über das Finanzausgleichsgesetz gefördert wird. Für Turnhallen und Schulen gibt der Staat 40 bis 60 Prozent Zuschuss. Für die nicht minder wichtigen Hallenbäder, Freibäder und Eisstadien gibt es keine Förderung über das Finanzausgleichsgesetz. Süß sähe hier in einer staatlichen Förderung ein Muss.

In den 20 Jahren seiner Höchstadter Dienstzeit hat er ein Rechnungsvolumen von 800 Millionen Euro verarbeitet. In dieser Zeit hat die Stadt 175 Millionen Euro investiert.

Der Stadt Höchstadt bescheinigt er, finanziell gut beieinander zu sein. Als er einst in Höchstadt angefangen hat, hatte die Stadt acht Millionen Schulden und verfügte über drei Millionen Rücklagen. Heute steht Höchstadt bei 14 Millionen Schulden, hat aber 15 Millionen Rücklagen. Für Süß ist es beeindruckend, was Höchstadt in den vergangenen Jahren mit seiner Finanzkraft erreicht hat.

Vor den versammelten Stadträten gestand der 62-Jährige, der jetzt in die Freistellungsphase der Altersteilzeit kommt, dass er Höchstadt und auch seine Arbeit in der Kämmerei vermissen werde. Dafür hat er jetzt mehr Zeit für die Weisendorfer Feuerwehr, in der er seit 40 Jahren aktiv ist und natürlich die Kasse verwaltet. Und auch seine sechs Enkel werden ihn mehr in Beschlag nehmen.