"Zeynep" wütet: Sturmflut spült Strände auf Wangerooge und Langeoog einfach weg
Autor: Redaktion
Langeoog, Sonntag, 20. Februar 2022
Sturmtief "Zeynep" hat auf den deutschen Inseln Wangerooge und Langeoog Sandstrände stark beschädigt.
Die Nordseeinsel Wangerooge hat im Sturm etwa 90 Prozent ihres Badestrandes eingebüßt. Auch auf der ostfriesischen Insel Langeoog wurde der Sandstrand stark beschädigt.
"Auf einer Länge von einem Kilometer gibt es kaum noch Sand", sagte Wangerooges Inselbürgermeister Marcel Fangohr am Samstagmorgen. Die Schutzdünen vor dem Trinkwasserschutzgebiet hätten kein Deckwerk mehr, dies müsse wie der Strand neu aufgeschüttet werden. Dennoch sei der Sturm glimpflich ausgegangen, das Orkantief "Zeynep" habe keine schweren Schäden verursacht.
Kein Sand mehr da - Sturmflut spült Strände auf Langeoog und Wangerooge weg
Der Wasserstand habe etwa zwei Meter über dem normalen Stand gelegen, das sei weit von den Höchstständen entfernt, erklärte Fangohr. 2013 habe der Wasserstand bei 9,17 Metern gelegen, in der Nacht zum Samstag seien es 8,50 Meter gewesen. Glück im Unglück sei es gewesen, dass der starke Wind eher aus westlicher Richtung kam - nicht aus nordwestlicher. Neben dem weggespülten Strand seien Mülleimer umgekippt, eine Satellitenschüssel sei von einem Dach geflogen und Zäune umgefallen. "Wir haben Glück gehabt", sagte er.
Video:
Mindestens sechs Wochen werde es dauern, den Strand wieder aufzuschütten, sagte Fangohr. Der Sand dafür komme von einer Sandbank vor der Insel. Schon nach den vergangenen Stürmen seien etwa 60 Prozent des Strandes weggespült worden, nun sei stellenweise überhaupt kein Sand mehr da.
"Zeynep" hat auch auf der ostfriesischen Insel Langeoog den Sandstrand beschädigt. "In Teilen ist gar kein Strand mehr da, die Abbruchkante geht bis zu den Dünen", sagte Inselbürgermeisterin Heike Horn am Samstag. Zum Ausmaß des Schadens könne sie aber nichts sagen. Das müsse der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) beurteilen, sagte Horn.
Menschen seien in der Sturmnacht auf ihrer Insel ihrer Kenntnis nach nicht verletzt worden, sagte Horn. Es seien aber Bäume entwurzelt worden, viele Zäune durch die Gegend geflogen und Vordächer beschädigt worden, die von den Hausbesitzern fixiert werden mussten.
Zum Weiterlesen: Sturmflut, Orkanböen und drei Tote - die zerstörerische Bilanz von "Zeynep"