Wetter-Experte kündigt ersten Schnee und "heftige Unwetterlage" im September an
Autor: Alexander Milesevic
Deutschland, Montag, 09. Sept. 2024
Mit dem September hat in Deutschland für die Meteorologen der Herbst begonnen. Das heißt, es wird merklich kühler und auch der erste Schnee ist laut des Wetter-Experten Dominik Jung bereits in Sicht.
Während es in der vergangenen Woche noch sommerlich warm war, sollen die Temperaturen in Deutschland nun merklich kühler werden. Laut des Deutschen Wetterdienstes (DWD) steht ein markanter Wetterumschwung an. Grund dafür sei vor allem eine Kaltfront eines Tiefs namens "Yonca", das im Verlauf des Sonntags (15. September 2024) von Westen her auf Deutschland übergreife.
Es könne zu einer "heftigen Unwetterlage" kommen, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Netzwerk Q.met und dem Portal wetter.net. Den Prognosen zufolge kann es vom südlichen Sachsen-Anhalt bis an den Alpenrand zu ergiebigem Dauerregen kommen, der in Süddeutschland für mehr 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter sorgen könnte. So wird das Wetter in Franken in den kommenden Tagen.
Temperatursturz nach sommerlichem September-Start
Ob weite Teile Bayerns von den Unwettern erwischt werden, unterscheidet sich je nach Wettermodell. Einige Modelle verorten die extremen Regenmengen in Tschechien und Österreich. "Das kann sich aber alles nochmal ändern", betont Jung. Besonders bis kommenden Montag (16. September 2024) bleibe es regnerisch. Bis dahin könne sich das Unwetter noch weiter nach Westen oder Osten verschieben. Sicher sei laut Jung hingegen: "Es wird eine sehr kühle Wetterwoche werden". Wer deshalb schon jetzt die Reifen an seinem Auto wechseln will, sollte unbedingt die neuen Veränderungen und Verbote in Sachen Winterreifen berücksichtigen.
So wird das Wetter in den kommenden Tagen:
- Montag (9. September 2024): 18 Grad im Südwesten und an der Ostseeküste bis 22 Grad im Norden, in Bayern bis zu 19 Grad und überwiegend regnerisch. Dazu in ganz Deutschland viele Wolken und teils kräftiger Regen.
- Dienstag (10. September 2024): 16 Grad im Norden sowie dem Westen und bis zu 21 Grad im Süden. Zwischenzeitliche Aufheiterungen sind vor allem im Süden und Osten möglich.
- Mittwoch (11. September 2024): 14 Grad im Westen und dem Nordosten, in Bayern bis zu 21 Grad. Viele Wolken und typisches Herbstwetter. Die Sonne zeigt sich gelegentlich nur im Norden und Westen, im Rest von Deutschland gibt es immer wieder längere Regenschauer.
- Donnerstag (12. September 2024): 8 Grad an den Alpen und bis zu 12 Grad in Franken. Immer wieder einzelne Schauer, Dauerregen nur im Osten Bayerns und Sachsens möglich.
- Freitag (13. September 2024): 9 Grad am Alpenrand und 14 Grad nördlich der Donau, im Norden bis zu 17 Grad. Im Osten von Bayern und Sachsen muss mit Dauerregen gerechnet werden, ansonsten immer wieder einzelne Schauer.
- Samstag (14. September 2024): 7 Grad in den Alpen und nasse Schneeflocken ab einer Höhe von 800 Metern möglich, über 1000 Metern mehrere Zentimeter Neuschnee möglich. In Franken bis zu 10 Grad und an den Küsten bis zu 17 Grad. Von Bayern bis nach Sachsen lang anhaltender und ergiebiger Dauerregen möglich, im Rest von Deutschland lockern die Wolken allerdings auf. Eine leichte Erwärmung deute sich an, so der DWD.
Trotz Temperatursturz: Wetterprognosen gehen von zu warmen September aus
Die Prognosen zufolge soll der September trotzdem wärmer werden, als im aktuellen Klimamittel von 1991 bis 2021. Demnach soll es im Osten 1 Grad bis 2 Grad zu warm werden, für Westdeutschland wird ein Plus von 0,5 Grad bis 1 Grad berechnet. Aktuell sei der September aufgrund der Sommertage in der vergangenen Woche deutlich zu warm, erklärt Wetterexperte Jung. Durch die kühlen Temperaturen der nächsten Tage werde dieser Wert allerdings "deutlich nach unten reduziert".
Amazon-Tipp: Samt-Heizdecke mit Taschen für Hände und FüßeDer Sommer 2024 sei trotz eines kühlen Starts durch die warmen Tage Ende August besonders im Süden und Osten deutlich zu warm gewesen, so der DWD. So war der Sommer in Bayern und Baden-Württemberg mit einer Durchschnittstemperatur von 18,9 Grad und 19,1 Grad rund 3 Grad wärmer, als in der aktuellen Klimareferenzperiode (15,8 Grad in Bayern, 16,2 Grad in Baden-Württemberg). Lokal seien in Deutschland Extremniederschläge beobachtet worden, die in einigen Regionen die Regenmengen des gesamten Sommers übertrafen. Die Sonnenscheindauer sei im Sommer hingegen überwiegend durchschnittlich gewesen. ami/mit dpa