Bei einer zufälligen Befragung in einem Einkaufszentrum gestehen mehrere junge Menschen, dass sie schon Probleme mit der "Später zahlen"-Funktion gehabt hätten.
Wie funktioniert die "Später zahlen"-Funktion?
Viele Shops im Netz lagern den Bezahlvorgang an Dienstleister aus. Sie sind sozusagen die Drehscheibe des Geldes. Sie verlangen es von den Kunden und gehen bei den Händlern oft in Vorleistung und verlangen von ihnen eine Gebühr. Zahlt der Kunde nicht, kümmert sich der Zahlungsdienstleister. Dafür verlangt er recht hohe Verzugszinsen - ein Teufelskreis, vor welchem auch Lea-Marie warnt.
Die TikTokerin erzählt im Interview mit RTL, wie harmlos alles anfing. Sie entdeckte vor drei Jahren Klarna und die Funktion "In 14 Tagen zahlen", welche sie sofort für ihre Shopping-Touren nutzte. Es begann ein regelrechter Kaufrausch. Die junge Frau bestellte in ihrer Hochphase zweimal am Tag Klamotten. Stolz zeigt sie ihre Ausbeute auf Instagram. Die ersten Mahnungen blendet sie einfach aus. "Dann hab ich mir das angeschaut, zerrissen und dann weggeworfen. Ach komm, mach ich dann schon irgendwann, wenn ich dann mal Zeit dafür habe", berichtet sie.
So kamen unfassbare 22.000 Euro Schulden zusammen. "So richtig bewusst geworden ist mir das Ganze erst vor circa einem halben Jahr. Als ich mich mal wirklich hingesetzt habe und mir aufgeschrieben hab, wo ich, wie viele Schulden habe und das mal zusammengerechnet habe. Und dann merkte, okay, das ist viel zu viel. Ich hatte auf jeden Fall Schiss erst mal. Weil mir klar war, dass ich nicht mehr in der Lage bin, das selbst zu bezahlen." Lea vertraute sich daraufhin ihren Eltern an - eine große Erleichterung.
Aus dem finanziellen Schlamassel muss sie jedoch selbst heraus. Sie sei daraufhin zu einer Schuldnerberatung gegangen und es werde aktuell noch geklärt, ob sie in die Privatinsolvenz muss oder ob sie die gesamte Summe auf Raten abbezahlen kann. Und Lea hat sich noch etwas anderes überlegt: Sie verkauft ihre vielen Klamotten wieder über das Internet.
Die Funktion "Jetzt kaufen, später zahlen" gibt es nicht nur bei Klarna, sondern auch bei anderen Anbietern wie Paypal, wie Klarna in einer Stellungnahme zu dem Fall klarstellt.
Das ist eine Milchmädchenrechnung, man kann nicht mehr Geld ausgeben als man hat.
Die Falle hat sich das Mädchen selbst gestellt, niemand ist schuld, ausser sie selbst. Das die Eltern das nicht übernehmen finde ich gut, nur so lernt man mit Geld umzugehen.
Was kann Klarna dafür, dass sie ihr Kaufverhalten nicht im Griff hat?
Ist doch eine tolle Sache, einfach so für über 20.000 € einen Kredit zu bekommen.
Warum ist Klarna schuld?
Wer hat Eingekauft und nicht bezahlt?
Klarna bestimmt nicht.
Klarna-Masche?
Wohl eher die eigene Dummheit. Wer nicht mit Geld umgehen kann, sollte anfangen ein Haushaltsbuch zu führen. Wer auch damit nicht klar kommt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Aber schon toll, was hinterher jammern alles bewirkt. Man bekommt mediale Aufmerksamkeit. Die scheint heute das Wichtigste überhaupt zu sein.
Warum ist da Klarna schuld?
Wer hat denn eingekauft?