Warnstreiks: Wie hart werden die Tarifverhandlungen 2024?
Autor: Helge Toben, dpa
, Donnerstag, 01. Februar 2024
Es geht um mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen und mitunter auch um eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit: 2024 stehen viele Tarifverhandlungen an. Ist mit neuen Warnstreiks zu rechnen - und wo?
Deutschland im Streikmodus: Kaum sind die jüngsten Streiks bei der Deutschen Bahn beendet, machen die Luftsicherheitskräfte weiter. Mit einem Warnstreik an zahlreichen Flughäfen werden sie weite Teile des deutschen Flugverkehrs lahmlegen.
Freitag treten die Bus- und Straßenbahnfahrer in den Ausstand: Tarifstreitigkeiten mit größeren Auswirkungen auf die Bevölkerung gibt es gerade mehrere. Was kommt in diesem Jahr noch auf die Verbraucherinnen und Verbraucher zu? Ein Überblick.
Luftsicherheitskräfte
Verdi hat die Beschäftigten privater Sicherheitsdienste an elf Flughäfen aufgerufen, am Donnerstag nicht zu arbeiten. Gestreikt werden soll an den Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Main und Stuttgart. Ausnahmen sollen der Flughafen München und einige kleinere Flughäfen sein.
Die Luftsicherheitskräfte sind an den Kontrollen für Passagiere, Gepäck und Personal zumeist im Auftrag der Bundespolizei tätig. Verdi verhandelt bundesweit für etwa 25.000 Beschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS).
ÖPNV
Morgen geht es mit einem Warnstreik im öffentlichen Personennahverkehr weiter. Verdi hat die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr von fast allen Bundesländern dazu aufgerufen. Bayern ist ausgenommen, weil dort derzeit nicht verhandelt wird. In Berlin soll der Ausstand zudem auf den Morgen beschränkt sein.
Dennoch müssen sich Fahrgäste in vielen Regionen auf weitreichende Einschränkungen im Bus-, Straßen- und U-Bahnverkehr einstellen. Von den parallelen Tarifverhandlungen im ÖPNV sind laut Verdi mehr als 130 kommunale Unternehmen in rund 80 Städten und rund 40 Landkreisen mit insgesamt 90.000 Beschäftigten betroffen.
Bahn
Der Tarifstreit zwischen Deutscher Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) geht in den nächsten Wochen erst mal ohne weitere Streiks weiter. Die Tarifparteien wollen wieder verhandeln. Bis 3. März soll es keine weiteren Arbeitskämpfe der GDL geben.