Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Warnstreik
Autor: Fabian Nitschmann und Matthias Arnold, dpa
, Freitag, 08. Dezember 2023
Im festgefahrenen Tarifkonflikt baut die GDL mit dem nächsten Warnstreik weiter Druck auf. Worauf sich die Fahrgäste einstellen müssen - jetzt und im neuen Jahr.
Schon wieder Warnstreik, schon wieder Tausende Zugausfälle: Der Arbeitskampf der Lokführergewerkschaft GDL wird den Bahnverkehr am Freitag heftig treffen. Die Deutsche Bahn rät ihren Kunden, auf nicht notwendige Reisen zu verzichten oder diese zu verschieben. Für den Fernverkehr hat der Konzern einen Notfahrplan erstellt, im Regionalverkehr dürften die Auswirkungen sehr unterschiedlich sein.
Die wichtigsten Informationen zum inzwischen vierten Warnstreik bei der Bahn im laufenden Jahr im Überblick:
Bis wann wird gestreikt?
Der Freitag steht in Sachen Bahnverkehr komplett im Zeichen des Warnstreiks. Bis 22.00 hat die GDL zum Arbeitskampf aufgerufen - kurzum: Damit ist der gesamte Tag auf der Schiene quasi gelaufen. Dafür sollte der Bahnverkehr am Samstag dann recht schnell wieder geordnet anlaufen. Die Bahn hat bereits am Donnerstagabend einige Verbindungen aus dem Fahrplan genommen, damit die Züge für die Zeit nach dem Warnstreik am richtigen Ort stehen und der Neustart leichter vonstatten geht.
Welche Verkehre sind betroffen?
Zur Arbeitsniederlegung aufgerufen sind die Beschäftigten der Deutschen Bahn, einschließlich der S-Bahn-Betriebe in Berlin und Hamburg, sowie der Eisenbahnunternehmen Transdev, AKN und City-Bahn Chemnitz sowie weiterer Unternehmen.
Sowohl im Fern-, im Regional- als auch im Güterverkehr ist daher bundesweit mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen. Die Deutsche Bahn will wie beim ersten GDL-Warnstreik des laufenden Jahres wieder rund 20 Prozent des Fernverkehrs aufrechterhalten. In Bayern wird das nach Angaben des Konzerns jedoch nicht möglich sein, weil dort weiterhin die Folgen des starken Schneefalls für Probleme sorgen.
Welche Auswirkungen sind in den weiteren Regionen zu erwarten?
Erfahrungsgemäß sind insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern sowie im Südwesten viele Beschäftigte bei der GDL organisiert. Dort dürfte daher im Regionalverkehr vielerorts so gut wie nichts mehr gehen. «Im Regionalverkehr ist es das Ziel, ein stark reduziertes Angebot zu fahren. In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheidet sich regional stark», teilte die Bahn mit.
Wo kann ich mich über meinen Zug informieren?
Ob ein Fern- oder Regionalzug fährt oder nicht, lässt sich über die Bahn-App oder die Internetseite der Bahn einsehen. Der Notfahrplan wurde am Donnerstag in den Systemen hinterlegt. Für individuelle Auskünfte wurde eine Streikhotline eingerichtet (08000 99 66 33).