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Neue Umfrage zur Bundestagswahl: Große Überraschung bei der Kanzler-Frage


Autor: Strahinja Bućan

Köln, Dienstag, 17. Dezember 2024

In sämtlichen Umfragen zur kommenden Bundestagswahl liegt die Union mit ihrem Spitzenkandidaten Friedrich Merz klar in Führung. Ober er aber auch der kompetentere Kanzler ist - da sind sich die Deutschen laut einer neuen Umfrage nicht ganz sicher.


Der Wahlkampf vor der Bundestagswahl im Februar könnte doch noch spannend werden: Die Unionsparteien verlieren erneut an Zuspruch und rutschen laut aktuellem RTL/ntv Trendbarometer auf genau 30 Prozent.

Zeitgleich kann die AfD um einen Prozentpunkt zulegen und erreicht erstmals seit Januar 2024 wieder 19 Prozent. Die Unterstützung für alle anderen Parteien bleibt im Vergleich zur Vorwoche unverändert: SPD 17 Prozent, Grüne 13 Prozent, FDP 4 Prozent, Linke 3 Prozent, BSW 4 Prozent, und Sonstige 10 Prozent.

Union schwächelt - große Überraschung bei der Kanzler-Frage

In einem hypothetischen Szenario, in dem die Bundesbürger den Bundeskanzler direkt wählen könnten und zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz entscheiden müssten, würden sich derzeit jeweils 26 Prozent der Befragten für Scholz oder Merz entscheiden, was jeweils einen Prozentpunkt niedriger ist als in der Vorwoche.

Fast die Hälfte der Befragten (48%) würde jedoch weder Scholz noch Merz wählen. Ein deutlicher Unterschied zeigt sich beim Geschlecht: Unter den Männern favorisiert eine Mehrheit Merz (31%) gegenüber Scholz (22%), während bei den Frauen Scholz (29%) gegenüber Merz (21%) bevorzugt wird.

Bei der Frage nach der wirtschaftlichen Kompetenz trauen 44 Prozent der Befragten Friedrich Merz mehr zu, die deutsche Wirtschaft voranzubringen, während nur 18 Prozent diese Fähigkeit Olaf Scholz zuschreiben. Kein Vertrauen in die Wirtschaftskompetenz beider haben 38 Prozent der Befragten.

Wer hat mehr Wirtschaftskompetenz? Merz hat klar die Nase vorn

Unter den Anhängern der SPD glaubt dennoch eine knappe Mehrheit (52%), dass Olaf Scholz über größere Wirtschaftskenntnisse verfügt, im Vergleich zu 23 Prozent, die dies Friedrich Merz zutrauen. Bei den Anhängern der Unionsparteien (82%) und der FDP (80%) ist das Vertrauen in Merz' Wirtschaftskompetenz besonders stark ausgeprägt. Dagegen sind die Ostdeutschen (51%) sowie die Anhänger von AfD (59%) und BSW (60%) mehrheitlich der Ansicht, dass weder Scholz noch Merz die Wirtschaft ankurbeln könnten.

Ein ausgewogenes Meinungsbild zeigt sich hingegen bei der Einschätzung zur Sicherung der äußeren Sicherheit Deutschlands als Bundeskanzler: Sowohl Scholz als auch Merz trauen dies jeweils 34 Prozent zu, während 32 Prozent der Befragten weder dem einen noch dem anderen diese Aufgabe zutrauen.

Die Daten zu Kanzler- und Parteipräferenzen stammen aus einer Erhebung, die vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 10. und 16. Dezember 2024 durchgeführt wurde. 2.501 Personen wurden befragt, mit einer statistischen Fehlertoleranz von +/- 2,5 Prozentpunkten. Die Einschätzungen zur Kompetenz von Scholz und Merz in den Bereichen Wirtschaft und äußere Sicherheit basieren auf einer separaten Umfrage, die am 13. und 16. Dezember 2024 mit 1.000 Befragten durchgeführt wurde, ebenfalls mit einer statistischen Fehlertoleranz von +/- 3 Prozentpunkten.