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Wärmehallen für den Winter: Erste Städte mit konkreten Plänen gegen das Erfrieren


Autor: Io Görz

Ludwigshafen am Rhein, Sonntag, 10. Juli 2022

Der Blick auf den Winter bereitet Sorge. Angesichts von explodierenden Gaspreisen und drohender Gasknappheit machen bereits erste Städte konkrete Pläne für eine Art Notfallversorgung mit Wärme.
Wärmehallen sollen im Winter das Schlimmste verhindern.


Drohende Gasknappheit und steigende Preise lassen viele einen sorgenvollen Blick auf den kommenden Winter werfen. Wenn die Temperaturen sinken, könnte die Lage insbesondere für ältere Menschen mit geringem Einkommen dramatisch werden. 

Angesichts dieser Lage empfiehlt der Deutsche Städtetag, über Maßnahmen wie Wärmehallen oder Wärmeinseln nachzudenken. 

Wärmehallen sollen Anlaufstellen vor allem für ältere Menschen sein

„Da niemand genau sagen kann, wie dramatisch die Entwicklung sein wird, sollte auch überlegt werden, Wärmeinseln oder Wärmeräume vorzusehen, wo sich insbesondere ältere Menschen auch bei einem sehr kalten Winter aufhalten können“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der „Bild am Sonntag“.

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In Rheinland-Pfalz planen Städte bereits solche Maßnahmen. In Ludwigshafen etwa soll die Friedrich-Ebert-Halle für diesen Zweck verwendet werden. Die Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen, Jutta Steinruck (SPD), sagte der "Bild": „Wir bereiten uns aktuell mit Blick auf den Herbst und Winter auf alle Notfallszenarien vor.“

Neben Ludwigshafen planen auch andere Städte wie Neustadt, Frankenthal und Landau Orte vor, an denen sich vor allem arme und alte Menschen aufwärmen können. Diese Orte werden Wärmeinseln genannt und sollen verhindern, dass Menschen gesundheitliche Schäden davontragen oder gar im Winter erfrieren. 

Städte wollen Energie sparen - mit teils drastischen Mitteln

Städte und Kommunen deutschlandweit ergreifen bereits jetzt Maßnahmen, um Energie zu sparen. Teilweise, wie in Augsburg, wird die Beleuchtung im öffentlichen Raum zurückgefahren, auch das Abschalten von Ampeln wird überlegt. 

Andernorts, wie etwa in Nürnberg, sollen Hallenbäder geschlossen werden. In Nürnberg denkt man auch über die Reduzierung des Warmwasserverbrauchs in öffentlichen Gebäuden und über mehr Homeoffice für Behörden nach. 

Im Landtag von Rheinland-Pfalz wird bereits gespart.Die Klimaanlage kühlt das Gebäude nur noch auf 24 Grad statt auf 21 Grad runter, wie ein Sprecher mitteilte. Der saarländische Landtag plant dagegen Sparmaßnahmen erst im Winter: Die Temperatur der Heizung solle dann von 22 auf 20 Grad gesenkt werden, hieß es.  «Schon jetzt müssen wir alle jede Kilowattstunde einsparen, die möglich ist», sagte Städtetagspräsident Markus Lewe den Zeitungen der Funke Mediengruppe.