Kommunalwahlen NRW: Parteien beraten Ergebnis
Autor: dpa
, Montag, 15. Sept. 2025
Die Kommunalwahlen in NRW waren vor allem wegen der AfD mit Spannung erwartet worden. Mittlerweile ist klar: Sie konnte ihr Ergebnis fast verdreifachen. Welche Folgerungen ziehen die anderen Parteien?
Nach den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen setzen sich heute die Parteigremien auf Landes- und Bundesebene mit den Ergebnissen auseinander. Die CDU blieb trotz leichter Rückgänge im Vergleich zu den Kommunalwahlen im Jahr 2020 klar die stärkste Kraft. Die AfD verdreifachte ihr Ergebnis im bevölkerungsreichsten Bundesland fast. In der bundesweit beachteten Wahl landete sie auf dem dritten Platz hinter der SPD. Die Grünen mussten erhebliche Einbußen hinnehmen.
Laut vorläufigem Landesergebnis erreichte die CDU in den Stadträten der kreisfreien Städte und in den Kreistagen 33,3 Prozent (2020: 34,3 Prozent). Die SPD kam auf 22,1 Prozent (2020: 24,3 Prozent), wie die Landeswahlleiterin im Internet mitteilte. Die AfD holte 14,5 Prozent (2020: 5,1 Prozent), die Grünen bekamen 13,5 Prozent (2020: 20,0 Prozent). Schon bei der Bundestagswahl im Februar hatte die AfD in NRW die Grünen überholt.
Die Linke kam auf 5,6 Prozent (2020: 3,8 Prozent) und die FDP auf 3,7 Prozent (2020: 5,6 Prozent).
Die Wahlbeteiligung lag laut Landeswahlleiterin bei 56,8 Prozent und damit deutlich über der von 2020 (51,9 Prozent).
Auch das politische Berlin schaut auf NRW-Kommunalwahlen
Zwar haben Kommunalwahlen eigene Gesetzmäßigkeiten, weil dabei lokale und regionale Themen beherrschend sind. Doch das Ergebnis in Nordrhein-Westfalen wurde auch im politischen Berlin aufmerksam verfolgt. Schließlich war es der erste politische Stimmungstest nach der Bundestagswahl im Februar - und das auch noch im bevölkerungsreichsten Bundesland.
Die Ergebnisse dort decken sich weitgehend mit dem bundesweiten Umfragetrend der Parteien. Die Regierungsparteien CDU/CSU und SPD verlieren gemessen am Ergebnis der Bundestagswahl an Zustimmung, während die AfD zulegen kann.
Vor den wichtigen Landtagswahlen im kommenden Jahr gibt es also Beratungsbedarf in den Berliner Parteizentralen. Im März werden in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und im September in Sachsen-Anhalt, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern neue Landesparlamente gewählt.