Auto, Bahn, D-Ticket - die Beschlüsse der Verkehrsminister
Autor: Andreas Hoenig, Marco Hadem und Ute Wessels, dpa
, Donnerstag, 30. Oktober 2025
Es scheint eine vergleichsweise harmonische Konferenz der Verkehrsminister gewesen zu sein. Dennoch bleiben Streitthemen zwischen Bund und Ländern.
Der Führerschein soll günstiger werden, und für neue Autobahnen und Bahnstrecken soll es mehr Geld geben: Das sind wesentliche Beschlüsse der Verkehrsminister der Länder. Ein Konflikt bahnt sich an bei der Forderung der Länder über mehr Mittel des Bundes für den Nahverkehr. Das lehnte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) ab. Beim Deutschlandticket wurden die Weichen für einen Preismechanismus gestellt, der ab 2027 gelten soll.
Führerschein
Wer den Führerschein macht, soll dafür weniger Geld bezahlen müssen. Bisher sind oft einige Tausend Euro fällig. «Der Führerschein darf kein Luxusgut sein», sagte die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD). Schnieder sagte, es werde eine spürbare Entlastung für viele junge Menschen angestrebt. Er hatte vor kurzem Eckpunkte für eine Kostenbremse vorgelegt. Geplant sind zum Beispiel Vereinfachungen bei der Ausbildung in den Fahrschulen und digitale Lösungen für die theoretischen und praktischen Teile.
Eine Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern soll bis zur nächsten Verkehrsministerkonferenz Ende März 2026 Ergebnisse vorlegen. «Wir wollen das aber nicht auf Kosten der Sicherheit machen», sagte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). Wann genau der Erwerb des Führerscheins günstiger wird, ist offen. «Da kann man sicherlich heute nicht einen festen Zeitpunkt nennen und auch keine genaue Summe», sagte Schnieder.
Deutschlandticket
Mitte September hatte die Verkehrsministerkonferenz (VMK) beschlossen, dass zum 1. Januar 2026 der Preis des bundesweit gültigen Deutschlandtickets im Nah- und Regionalverkehr von derzeit 58 Euro auf 63 Euro steigen soll. Außerdem sicherten Bund und Länder die Finanzierung bis 2030.
Ab 2027 soll der Preis anhand eines Preisindexes gebildet werden. Personal-, Energiekosten und allgemeine Kostensteigerungen sollen in einem Zeitraum von drei bis zu fünf Jahren abgebildet werden. Geplant ist zudem ein «Dämpfungsfaktor», um einen attraktiven Ticketpreis zu erhalten, wie aus einem Papier zur VMK hervorgeht.
Die konkreten Details zum Index sollen auf der VMK im Frühjahr 2026 beschlossen werden. Mit dem Preisindex soll die «politische Preisfindung», die für viel Streit sorgte, ein Ende haben. Möglich wären ab 2027 dem Vernehmen nach Preissteigerungen im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
Nahverkehr
Der Bund gibt den Ländern jedes Jahr Milliarden an sogenannten Regionalisierungsmitteln zur Finanzierung des Nahverkehrs auf der Schiene - im kommenden Jahr sollen es rund 12 Milliarden Euro sein. Die Mittel steigen jedes Jahr moderat. Die Länder aber wollen mehr Geld.