Finanzierung des Deutschlandtickets ab 2026 bleibt offen
Autor: Matthias Arnold, Marco Hadem und Andreas Hoenig, dpa
, Freitag, 27. Juni 2025
Alle wollen das Deutschlandticket - doch die Mehrkosten tragen will niemand. Für die Fahrgäste geht die Unsicherheit um die Zukunft des Abos vorerst weiter.
Nutzer des Deutschlandtickets haben weiter keine Klarheit über den künftigen Preis des bundesweit gültigen Abos im Nahverkehr. Zwar bekannten sich Länder und Bund auf einer Sonderkonferenz der Verkehrsminister dazu, das Ticket fortsetzen zu wollen. Die Finanzierung von 2026 an ist aber offen. Möglich ist, dass es eine erneute Preissteigerung gibt. Zu Jahresbeginn war der Preis des Tickets um rund 18 Prozent von 49 Euro auf 58 Euro im Monat angehoben worden.
Um noch in diesem Jahr zu einer Einigung zu kommen, soll es neben der regulären Verkehrsministerkonferenz (VMK) im Herbst noch eine weitere Sondersitzung des Gremiums geben, hieß es.
«Bund und Länder bekennen sich dazu», sagte die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg (SPD) im Anschluss an die Sitzung der Verkehrsministerinnen und -minister mit Blick auf das Ticket. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) sagte, Bund und Länder hätten sich darauf verständigt, dass das Deutschlandticket auch nach 2025 fortgeführt werden solle.
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sagte, Bund und Länder seien sich einig gewesen, das Deutschlandticket fortsetzen zu wollen. «Es ist gut, dass nun eine Koordinationsgruppe von Bund und Ländern noch vor der nächsten regulären Verkehrsministerkonferenz einen dauerhaften Finanzierungsmechanismus erarbeiten soll. Dann kann endlich auch bei der Berechnungsgrundlage und den Zahlen Klarheit geschaffen werden.»
Mehrkosten von 500 Millionen Euro
Knackpunkt bleibt, wie mögliche Mehrkosten für die Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden sollen. Laut Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) geht es um eine Summe von rund 500 Millionen Euro. Auch über den künftigen Preis des Abos gab es kein Übereinkommen.
Falls sich Bund und Länder nicht über die Aufteilung von Mehrkosten einigen, könnte eine Preiserhöhung die Folge sein. Das Deutschland-Abo gibt es seit Mai 2023; es ermöglicht seinen Inhaberinnen und Inhabern bundesweit Fahrten im öffentlichen Regional- und Nahverkehr.
Finanziert wird das Ticket vor allem mit Mitteln von Bund und Ländern, die jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zuschießen. Darüber hinaus gehende Kosten wurden bisher über die Preissteigerung und übriggebliebene Mittel aus dem Jahr 2023 abgedeckt. Doch für die Zeit nach 2025 gibt es noch keine Regelung.