Verkauf des 49-Euro-Tickets ist gestartet - was ihr dazu wissen müsst
Autor: Agentur dpa
Deutschland, Montag, 03. April 2023
Seit dem 3. April gibt es das 49-Euro-Ticket in Deutschland zu kaufen. Fahrgäste können zum Preis von monatlich 49 Euro bundesweit Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr nutzen. "Unser gemeinsames Ziel ist es, möglichst viele neue Fahrgäste für Busse und Bahnen in Bayern zu gewinnen", sagt der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter.
Nachdem das 49-Euro-Ticket am Freitag (31.03.2023) die letzte Hürde im Bundestag genommen hatte, ist am Montag, 3. April, der Vorverkauf für das vergünstigte ÖPNV-Ticket gestartet. In Bayern erfolgte dieser Start mit regionalen Unterschieden. Denn nicht alle Verkehrsunternehmen und -verbünde in Bayern bieten das ab Mai gültige Ticket in allen drei möglichen Verkaufsformen an (digital auf dem Handy, physisch als Chipkarte und bis Jahresende vorübergehend auch als Papierkarte).
Erste Daten aus München deuten auf einen Verkaufserfolg: Frühaufsteher in München orderten die neue Fahrkarte bereits zu nachtschlafender Zeit am Montag. Bis 7.00 Uhr hatte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) bereits an die 700 Deutschlandtickets abgesetzt, wie ein Sprecher sagte. Bis in die Mittagszeit waren es dann schon über 15.000, Tendenz Richtung 20.000.
Deutschlandticket-Vorverkauf gestartet: Verkehrsunternehmen rechnen mit reger Nachfrage
Zwar gibt es im Großraum München das Ticket in allen drei Formen - das ist aber keineswegs überall so. Zu den Kommunen, in denen die Fahrgäste zum Verkaufsstart am Montag keine Chipkarte kaufen konnten, zählte beispielsweise Würzburg. Dort bot das örtliche Verkehrsunternehmen WVV nur das mobile Handy-Ticket an, wie eine Sprecherin sagte. Für die Einführung einer Chipkarte seien Hintergrundsysteme erforderlich, erläuterte in Augsburg die AVV-Sprecherin. Als Beispiel nannte sie Automaten, an denen die Fahrgäste ihre Chipkarte aktualisieren könnten. Auch die Fahrkartenautomaten sind demnach im Bereich des AVV nicht für den Verkauf von Chipkarten geeignet. Ähnliche Herausforderungen gibt es auch in anderen Kommunen.
Wie viele Deutschlandtickets in den ersten Stunden in Bayern verkauft wurden, war unbekannt. Doch wird nicht nur in München mit reger Nachfrage gerechnet. In Nürnberg etwa plant die Verkehrsgesellschaft VAG, etwa 60.000 Abo-Kunden auf das Deutschlandticket umzustellen. Bis zum Nachmittag gingen bei der VAG etwa 1800 Neubestellungen ein, wie das Unternehmen mitteilte. "Wir sehen ein Neukundenpotenzial für das Deutschlandticket bei circa 20.000 bis 40.000", erklärte eine Sprecherin.
Auch andernorts gehen Verkehrsunternehmen davon aus, dass eine Mehrheit der bisherigen Abonnenten zum Deutschlandticket wechseln wird, weil dieses in der Regel günstiger ist als die bisherigen Abo-Preise. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) appellierte an alle Fahrgäste, die Tickets bei ihren örtlichen Verkehrsunternehmen zu kaufen - so verbleiben die Einnahmen vor Ort, bis ein bundesweites Verrechnungssystem kreiert wird. Davon unabhängig erklärte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU): "Unser gemeinsames Ziel ist es, möglichst viele neue Fahrgäste für Busse und Bahnen in Bayern zu gewinnen."
Fragen und Antworten zum 49-Euro-Ticket: Was ihr zum Deutschlandticket wissen müsst
Ab 1. Mai profitieren Fahrgäste dann von einem Angebot, das es möglich macht, deutschlandweit im Nah- und Regionalverkehr einfach und klimafreundlich unterwegs zu sein.
Video:
Ein Unternehmen aus Nürnberg ermöglicht das Ticket sogar für nur 15 Euro.