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Verhaftung auf der A3 in Franken: Klinik-Mitarbeiterin mit Armbrust erschossen - Verdächtige in U-Haft


Autor: Strahinja Bućan, Alexander Milesevic, Agentur dpa

Bad Zwesten, Freitag, 06. Dezember 2024

Ein Mann erschießt in einem Krankenhaus im hessischen Bad Zwesten eine Mitarbeiterin mit einer Armbrust. Jetzt ist ein Verdächtiger in Untersuchungshaft. Auch die Obduktionsergebnisse liegen vor.


Update vom 06.12.2024: Ermittlungen wegen des Verdachts des heimtückischen Mordes

Der Verdächtige, der in einer Klinik im hessischen Bad Zwesten eine Krankenhausmitarbeiterin mit einer Armbrust tödlich verletzt haben soll, befindet sich nun in Untersuchungshaft. Das habe laut Staatsanwaltschaft Kassel und der Polizeidirektion Schwalm-Eder ein Haftrichter am Amtsgericht Kassel angeordnet.

Laut den Behördenangaben wurde der Verdächtige noch in der Nacht des Vorfalls in Unterfranken festgenommen. Der 58-Jährige steht unter dem Verdacht des heimtückischen Mordes. Polizei und Staatsanwaltschaft teilten mit, dass er bisher von seinem Schweigerecht Gebrauch macht.

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Die Obduktion der getöteten Frau ergab, dass die Verletzung durch den Armbrustbolzen die direkte Todesursache war. Die weiteren Ermittlungen zu Motiv und genauem Tatablauf dauerten an. 

Opfer starb noch vor Ort

Der mutmaßliche Täter soll das Krankenhaus nach derzeitigem Stand der Ermittlungen am Mittwoch (4. Dezember 2024) gegen 15 Uhr betreten haben. Die Armbrust trug er demnach bei sich. Mit dieser soll er laut Polizei und Staatsanwaltschaft eine Mitarbeiterin so schwer verletzt haben, dass sie "trotz sofortiger medizinischer Versorgung" noch vor Ort starb.

Der Marburger Bund als größter deutscher Verband von Krankenhausärztinnen und Ärzten zeigte sich nach der Tat geschockt. "Unser tief empfundenes Beileid gilt den Angehörigen sowie den Kolleginnen und Kollegen der Frau", sagte ein Sprecher des Verbandes. Es dürfe nicht sein, dass gewalttätige Übergriffe auf Rettungspersonal immer weiter zunähmen und jetzt sogar ein Mensch getötet worden sei.

Ursprungsmeldung vom 05.12.2024: Klinik-Mitarbeiterin mit Armbrust erschossen? Verdächtiger auf der A3 in Franken gefasst

Mit einer Armbrust soll ein Mann in einem Krankenhaus im hessischen Schwalm-Eder-Kreis eine Mitarbeiterin tödlich verletzt haben. Die 50-Jährige starb am Mittwochnachmittag "trotz sofortiger medizinischer Versorgung" noch vor Ort, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Den Angaben nach floh der Täter aus dem Krankenhaus in Bad Zwesten. Polizisten nahmen in der Nacht einen Verdächtigen an einer Autobahnraststätte an der A3 in Unterfranken fest. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge soll der 58-Jährige an der Raststätte Haidt im Kreis Kitzingen in seinem Auto geschlafen haben.

Bei der Festnahme des 58-Jährigen stellten die Beamten laut Mitteilung Beweismaterial sicher. Der Mann komme aus dem Landkreis Passau. Noch am Donnerstag wollte die Staatsanwaltschaft Kassel beim zuständigen Amtsgericht Untersuchungshaft beantragen.  Wie die Bild berichtet, soll es sich bei dem Mann um einen ehemaligen Patienten der Klinik handeln, der in der Vergangenheit aufgrund psychischer Probleme auffällig gewesen sein soll.

Polizei ermittelt zur Tat und den Hintergründen

Der mutmaßliche Täter soll das Krankenhaus nach derzeitigem Stand der Ermittlungen gegen 15 Uhr betreten haben. Die Armbrust trug er demnach bei sich. Die Ermittlungen zum genauen Ablauf der Tat und zu ihren Hintergründen dauern noch an, so Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei. Jetzt suchen die Ermittler nach Zeugen.