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Vater tötet sich und Tochter


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, Donnerstag, 02. Sept. 2010

Ein von seiner Familie getrennt lebender Vater fährt mit seinen Kindern im Auto auf einem Feldweg an eine einsame Stelle. Es kommt zu einer Tragödie. Ein Mädchen ist tot, ein kleiner Junge kämpft ums Überleben.
Bestatter transportieren am Donnerstag (02.09.2010) im nordhessischen Trendburg-Eberschütz Leichen ab. Foto: Uwe Zucchi dpa


Bei einem Familiendrama in der Nähe von Kassel hat ein Vater seine vierjährige Tochter mit in den Tod gerissen. Sein ein Jahr alter Sohn wurde schwer verletzt und schwebt in Lebensgefahr, teilte die Polizei am Donnerstag in Kassel mit. Nach ersten Erkenntnissen verursachte der 52-Jährige in seinem Auto eine Explosion, bei der er starb.

Die Vierjährige kam vermutlich nicht durch die Explosion ums Leben. "Hier müssen wir die Obduktion abwarten", sagte eine Polizeisprecherin.

Auch der Bruder weise Verletzungen auf, die nicht von der Explosion herrühren müssen. Details wurden nicht genannt. Die Tat hängt möglicherweise mit der Trennung der Eheleute zusammen. Über einen Streit des Ehepaares im Vorfeld der Tragödie wurde zunächst nichts bekannt. Die Mutter wurde von einem Seelsorger betreut.

Die zwei Leichen und der Junge waren am Donnerstagmorgen bei Trendelburg-Eberschütz von einem Schäfer entdeckt worden, der auf dem Weg zu seiner Herde war.

Der Vater saß am Steuer des Wagens, die beiden Kinder lagen im Kofferraum. Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, die Geschwister hätten sich auf der Rückbank befunden. Das Auto stand auf freier Fläche am Rand eines Weges, einige Hundert Meter vom Ort entfernt.

Der Mann habe am Mittwoch sein Besuchsrecht wahrgenommen und die Kinder abgeholt, hieß es. Er brachte sie jedoch nicht zur verabredeten Zeit zur Mutter zurück, die in Homberg etwa 80 Kilometer von Eberschütz entfernt wohnt. Die Frau habe noch am Abend eine Vermisstenanzeige aufgegeben, hieß es. Daraufhin habe die Polizei nach dem 52-Jährigen gefahndet. Er lebte in Hofgeismar, etwa zehn Kilometer vom Fundort des Wagens entfernt. Zum Tatzeitpunkt wollte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

Die Detonation in dem Fahrzeug war so heftig, dass die Windschutzscheibe und die Seitenscheiben des Autos zu Bruch gingen. "Einen Unfall können wir aufgrund der Spurenlage ausschließen", sagte die Sprecherin. "Es war ein Sprengsatz." Was genau explodierte, blieb zunächst unklar. Die Kasseler Polizei forderte Sprengstoffspezialisten des Landeskriminalamtes aus Wiesbaden an.