Unzuverlässige Schnelltests: "Wer sich jetzt in ein Restaurant setzt, riskiert eine Omikron-Infektion"
Autor: Redaktion
Berlin, Mittwoch, 12. Januar 2022
Früher oder später werde Omikron jeden erwischen, warnt die Virologin Eckerle. Denn: viele Corona-Tests würden auch hochpositive Proben nicht erkennen.
Die Virologin Isabella Eckerle hat in einem Interview auf die Schwächen von Corona-Schnelltests aufmerksam gemacht.
"Wer sich jetzt in ein Restaurant setzt, riskiert trotz aller Hygienemaßnahmen eine Omikron-Infektion", stellt sie klar.
Virologin: Schnelltests nicht zuverlässig, aber trotzdem unerlässlich
In Genf forscht sie zur Zuverlässigkeit von Schnell- und Selbsttests. Erste Ergebnisse zeigten, "dass viele Tests selbst hochpositive Proben nicht erkennen, obwohl die Patienten, von denen die Proben stammen, sehr wahrscheinlich bereits ansteckend waren“, sagt Eckerle gegenüber der Wirtschaftswoche.
Sie erklärt, dass es durchaus möglich sei, dass jemand, der am Morgen einen Schnelltest mache, der negativ ausfalle, am Abend beim Restaurantbesuch infektiös sei.
Weil in Restaurants laut geredet werde, man esse und nur selten eine Maske trage, sei eine Ansteckung nicht unwahrscheinlich, erläutert Eckerle. Schnelltests seien dennoch sehr sinnvoll. Sie können Labore entlasten und Infektionsketten unterbrechen.
"Infizierte sind überall"
In Genf schießen die Corona-Zahlen aktuell in die Höhe. "Infizierte sind überall“, schreibt Eckerle dazu auf Twitter. "Man geht aus dem Haus, und trifft auf jemanden, der das Virus hat“. Sie habe kürzlich den dritten Kontakt innerhalb kürzester Zeit gehabt.
Eine Booster-Impfung schütze eine Zeit lang vor einer Infektion und im Falle einer Erkrankung vor einem schweren Verlauf, sagt Eckerle.