Umwelthilfe fordert temporäres Tempolimit, um Kliniken in der Corona-Krise zu entlasten
Autor: epd
Radolfzell, Samstag, 11. April 2020
Die Umwelthilfe hat ihre Forderung nach einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen erneuert. Eine vorübergehende Geschwindigkeitsbegrenzung führe zu weniger Unfällen. Damit würden Krankenhäuser und Klinken entlastet, die mit der Versorgung von Coronavirus-Patienten beschäftigt sind.
Umwelthilfe plädiert für temporäres Tempolimit zur Entlastung von Kliniken: Um Unfallzahlen zu verringern und Krankenhäuser in der Corona-Krise zu entlasten, fordert die Deutsche Umwelthilfe ein temporäres Tempolimit. „Die Krankenhäuser brauchen in den nächsten Wochen und Monaten jedes einzelne Bett, um Covid-19-Erkrankte versorgen zu können“, erklärte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Mittwoch (08.04.2020) in Radolfzell.
Jährlich gibt es nach Angaben der Umwelthilfe etwa 145.000 Leicht- und Schwerverletzte auf Autobahnen und Landstraßen. Deren Anzahl und auch die Schwere der Verletzungen ließe sich durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung verringern, sagte Resch.
Umwelthilfe für Geschwindigkeitsbegrenzung nach niederländischem Vorbild
Die Umwelthilfe schlägt vor, dem Modell der niederländischen Regierung vom März 2020 zu folgen. Dort gelte tagsüber auf Autobahnen ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern und nachts von 120 Stundenkilometern.
Die grundsätzliche Forderung der Deutschen Umwelthilfe nach einem Tempolimit auf Autobahnen ist nicht neu. Sie wurde schon vor rund eineinhalb Jahren erstmals geäußert. Im Februar scheiterte zwar ein Vorstoß zu Tempo 130 im Bundesrat, die Debatte schwelt aber weiter. So hatte das Umweltbundesamt berechnet, dass ein Tempolimit von 130 für eine Einsparung von 1,9 Millionen Tonnen CO2 sorgen könnte.