Umfragen zu Corona: So wollen die Deutschen ihr Verhalten im Alltag ändern
Autor: Lea Mitulla
Nürnberg, Freitag, 08. Mai 2020
Reisen, Shoppen, ins Kino - davon wollen viele Deutsche in Zukunft weniger machen, auch nach der Corona-Krise. Aktuelle Umfragen von McKinsey und der GfK zeigen, wie die Deutschen in Zukunft ihr Verhalten im Alltag ändern wollen.
Die Lockerung der Corona-Maßnahmen machen vieles wieder möglich: Einkaufen, Bahn fahren, Urlaub machen. Doch nach aktuellen Umfragen hat die Corona-Krise die Deutschen wesentlich vorsichtiger gemacht. Der Grund dafür: die unsichere wirtschaftliche Lage.
Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes GfK rechnet jeder dritte Befragte damit, dass sich seine finanzielle Lage im Laufe des Jahres verschlechtern wird. Als Reaktion darauf zeigen sich die meisten zurückhaltend, was Urlaubspläne oder größere Anschaffungen angeht. So gibt ein Viertel an, auf den geplanten Urlaub zu verzichten und etwa sieben Prozent verschieben den Kauf von Autos und Luxusgütern wie Uhren oder Schmuck. Außerdem will rund jeder Dritte auf lange Sicht weniger Geld für langlebige Produkte ausgeben, darunter ebenfalls Autos, aber auch Möbel oder Fernseher.
Umfragen zeigen: Die Deutschen wollen seltener aus dem Haus gehen
Auch die Befragung des Beratungsunternehmens McKinsey zeigen, dass die Deutschen ihren Konsum nach Corona einschränken wollen. Von über 1000 Befragten gaben knapp über die Hälfte an, weniger reisen zu wollen. Über ein Viertel möchte sogar komplett auf Reisen verzichten. Selbst der Nahverkehr soll weniger genutzt werden: Rund die Hälfte der der befragten Deutschen hat vor weniger oder gar nicht mehr Bus, Zug oderU-Bahn zu fahren. Alternativ sollen Auto und Fahrrad mehr zum Einsatz kommen - oder es wird eben zu Fuß gegangen.
Für Sport- und Kulturangebote wollen die Deutschen ebenso seltener das Haus verlassen. Ganze zwei Drittel der Befragten planen weniger ins Kino, Theater oder auf Konzerte zu gehen. Fast die Hälfte will nicht mehr so oft zum Sport oder Wellness aus dem Haus gehen.
Die Begründung ist auch hier ähnlich, wie in der Befragung der GfK: jeder zweite Deutsche ist besorgt über die wirtschaftliche Entwicklung und die unbestimmte Dauer der Corona-Krise. Nur online wird noch fleißig eingekauft. So haben laut GfK etwa 70 Prozent der Deutschen im letzten Monat etwas im Internet bestellt.
Verbraucher sind über die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise besorgt
Beide Umfragen wurden allerdings vor der Lockerung der Corona-Maßnahmen durchgeführt. Es kann also durchaus sein, dass sich die Lage in den nächsten Wochen wieder etwas entspannt. Die wirtschaftlichen Folgen der Krise werden sich dennoch spürbar machen. Petra Süptitz von der GfK rechnet damit, dass die Deutschen erstmal sehr bedarfsorientiert einkaufen werden. Die GfK sammelte in den letzten Woche auch Daten in China und diese zeigen, dass sich die Geschäfte nur langsam erholen. Laut Süptitz werde das neue "Normal" durch ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld und knappere Verbraucherbudgets gekennzeichnet sein. "Darauf werden sich Händler und Hersteller einstellen müssen.“