U18-Bundestagswahl: Junge Wähler sorgen für Überraschung - diese Partei landet ganz vorne
Autor: Strahinja Bućan
Deutschland, Dienstag, 18. Februar 2025
Bei der U18-Bundestagswahl durften Jugendliche unter 18 Jahren probeweise an die Urnen. Und die Minderjährigen sorgten für eine Überraschung, denn in der Altersgruppe ist eine Partei beliebt wie nie.
Vor der richtigen Bundestagswahl in knapp einer Woche durften zwischen 4. und 14. Februar 2025 erst einmal die zukünftigen Wählerinnen und Wähler an die Urnen. Bei der U18-Bundestagswahl gaben 1.812 Wahllokalen bundesweit 166.443 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ihre Stimme ab. Der Bundesjugendring hat nun die Ergebnisse veröffentlicht.
Demnach erhielt die Linke mit 20,8 Prozent die meisten Stimmen, gefolgt von der SPD mit 17,9 Prozent, CDU/CSU mit 15,7 Prozent, AfD mit 15,5 Prozent und Bündnis 90/Die Grünen mit 12,5 Prozent. Die Tierschutzpartei kam auf 3,8 Prozent, während FDP und BSW jeweils 3,4 Prozent der Stimmen erhielten. Weitere Parteien erhielten zusammen 7 Prozent der Stimmen.
Die Linke sahnt bei U18-Wahl ab - Bayern stemmt sich gegen den Bundes-Trend
In Bayern zeigten die Unter-18-Jährigen jedoch einen etwas anderen Trend. Mit 21,2 Prozent liegt die CSU im Freistaat auf dem ersten Platz. Dahinter kommt die AfD mit 17,5 Prozent. Einen Überraschungserfolg landete aber auch in Bayern die Linke auf dem dritten Rang mit 16,8 Prozent. Es folgen SPD (16,2 Prozent) und Grüne (10,1 Prozent). FDP, Freie Wähler und BSW blieben alle unter fünf Prozent. Rund 52.000 Minderjährige hatten in knapp 600 Wahllokalen ihre Stimme abgegeben.
Die Wahl, die nicht repräsentativ ist, bietet jungen Menschen laut dem Bundesjugendring die Möglichkeit, sich mit demokratischen Prozessen auseinanderzusetzen und ihre politischen Interessen zu artikulieren. Die U18-Wahl ist eine der größten außerschulischen Bildungsinitiativen in Deutschland und zielt darauf ab, das Interesse von Kindern und Jugendlichen an der parlamentarischen Demokratie zu wecken. Sie wird von jungen Menschen selbst organisiert und bietet eine Plattform für politische Bildung und Diskussion. Durch die Wahl können junge Menschen ihre Themen und Anliegen sichtbar machen und ein deutliches Signal an die Politik senden, dass ihre Stimmen und Interessen berücksichtigt werden sollten.
Wendelin Haag, Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendrings, betont, dass die politische Beteiligung von Jugendlichen die Demokratie stärkt. Die U18-Wahl zeigt, dass Jugendliche bereit sind, sich politisch zu engagieren und dass sie das Recht haben sollten, auf allen Ebenen zu wählen. Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, sieht in der U18-Wahl ein Plädoyer für die Absenkung des Wahlalters und einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung im Sinne der Kinderrechte.
Die U18-Wahlen werden von einem breiten Netzwerk unterstützt, darunter das Deutsche Kinderhilfswerk und der Deutsche Bundesjugendring. Dieses Netzwerk ermöglicht die Durchführung der Wahlen und fördert die politische Bildung junger Menschen. Der Probe-Urnengang wird vom Bundesjugendministerium gefördert und findet mit Unterstützung des Deutschen Bundestages statt.
sbu mit dpa