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Tupperware hat Geschäftsbetrieb in Deutschland eingestellt - drastische Konsequenzen für Kunden


Autor: Daniel Krüger, Antonia Kriegsmann

Deutschland, Donnerstag, 16. Januar 2025

Die Kult-Marke Tupperware in Deutschland ist nach der Insolvenz im Herbst 2024 endgültig Geschichte. Was Kunden jetzt wissen müssen.
Tupperware-Kunden könnten nach der Insolvenz in die Röhre gucken.


Tupperware, bekannt für seine ikonischen buntgefärbten Frischhaltedosen, die seit den 1950er Jahren in vielen Haushalten präsent sind, hat seine Geschäftstätigkeit in Deutschland offiziell eingestellt. Diese Entscheidung folgt auf den Insolvenzantrag des US-amerikanischen Mutterkonzerns im September.

Am 24. November 2024 musste auch die deutsche Tupperware-Gesellschaft Insolvenz anmelden, wie die Wirtschaftswoche berichtet hatte. Nun sind Kunden mit weiteren einschneidenden Veränderungen konfrontiert.

Tupperware ist in Deutschland Geschichte: Das gilt für Bestellungen und die berühmte Garantie

"Wir haben unsere Geschäftstätigkeit offiziell eingestellt", heißt es auf der deutschen Website von Tupperware. "Vielen Dank für eure Unterstützung! Danke, dass ihr uns als essentieller Bestandteil auf der Reise von und mit Tupperware begleitet habt. Eure Leidenschaft hat eine langanhaltende Wirkung! Diese vielen gemeinsamen Momente werden wir in guter Erinnerung behalten", lauten die emotionalen Abschiedsworte des Unternehmens.

Das Unternehmen versichert, alle Bestellungen bis zum 29. Dezember 2024 zu bearbeiten und zu versenden, auch wenn hohe Auftragsvolumen zu Lieferverzögerungen bis Ende Januar führen können. Sollte ein Produkt nicht mehr verfügbar sein, werden Kunden per E-Mail informiert, so der Kult-Hersteller.

Laut Focus sind von der Insolvenz in Deutschland 12.000 selbstständige Berater und 60 Angestellte betroffen. Eine weitere signifikante Auswirkung ist der Verlust der berühmten 30-Jahre-Tupperware-Garantie. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen erklärt, dass dieser freiwillige Service in der Insolvenz kaum noch Gültigkeit hat. Ob Tupperware diesen dennoch erfüllt, bleibt ungewiss. Wie der belgische BRF berichtet, werden die Unternehmensaktivitäten auf wenige Länder reduziert. 

Erstmeldung vom 17.09.2024: Tupperware kämpft bereits länger mit finanziellen Problemen

Nun jedoch sieht es düster aus für Tupperware. Das Unternehmen steht am Rande einer Insolvenz. Bereits in dieser Woche könnte Tupperware Gläubigerschutz beantragen. Dies berichtete die Agentur Bloomberg, wobei sie sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berief. Dem Bericht zufolge folgten die Vorbereitungen für den Insolvenzantrag auf langwierige Verhandlungen zwischen Tupperware und den Kreditgebern über Schulden in Höhe von über 700 Millionen Dollar. 

Die Aktie des Unternehmens brach nach Bekanntwerden der Nachricht im nachbörslichen Handel laut der WirtschaftsWoche um 15,8 Prozent ein, nachdem sie im regulären Handel bereits um 57 Prozent gefallen war. Das amerikanische Traditionsunternehmen für Haushaltswaren, das weltweit 12.000 fest angestellte Mitarbeiter beschäftigt und 2022 einen Umsatz von 1,36 Milliarden Dollar (entspricht 1,24 Milliarden Euro) erzielte, kämpft laut Bild seit geraumer Zeit mit finanziellen Problemen.

Schon im Jahr 2023 hat der 1946 in Orlando, Florida, gegründete Tupperware-Konzern davor gewarnt, möglicherweise den Geschäftsbetrieb einstellen zu müssen. Trotz mehrerer Versuche konnte der kontinuierliche Rückgang der Nachfrage nicht gestoppt werden. Die Ursachen für diesen langsamen Abstieg sind laut Bild vielfältig: mangelnde Innovation, starker Wettbewerb und schlechtes Management.

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