Trump senkt mit neuem Deal Japan-Zollsatz
Autor: Anna Ringle, Lars Nicolaysen und Marek Majewsky, dpa
, Mittwoch, 23. Juli 2025
US-Präsident Trump hatte eine Reihe von Briefen an Handelspartner verschickt, in denen er mit höheren Zöllen drohte - auch an Japan. Jetzt macht er einen neuen Deal bekannt. Und was ist mit der EU?
US-Präsident Donald Trump senkt seine Zollforderung auf Produkte aus Japan und hat ein Handelsabkommen mit dem Land verkündet. Man habe sich auf Zölle von 15 Prozent geeinigt, teilte Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social mit.
Wochen zuvor hatte er noch Zölle in Höhe von 25 Prozent angekündigt. Die USA hatten zahlreiche Zollsätze auf Produkte aus anderen Ländern mit Start 1. August bekannt gemacht, auch aus der EU. Ob es zwischen Amerikanern und Europäern zu einer Einigung vor der Frist kommt, ist offen.
Trump postete nach dem Japan-Deal auf Truth Social: «ICH WERDE ZÖLLE NUR DANN SENKEN, WENN EIN LAND ZUSTIMMT, SEINEN MARKT ZU ÖFFNEN. WENN NICHT, GIBT ES VIEL HÖHERE ZÖLLE!» Trump machte in einem weiteren Post bekannt, dass Indonesien nun seinen Markt für die USA öffne.
Wie ist die Lage bei der EU?
Die EU-Kommission verhandelt im Zollstreit schon länger mit Washington. Trump hatte Zölle in Höhe von 30 Prozent auf den Import von EU-Produkten ab 1. August angekündigt. Während beide Seiten um eine Lösung ringen, bemüht sich die EU-Kommission um grünes Licht für mögliche Gegenmaßnahmen. Man werde den EU-Staaten eine Liste an Gegenmaßnahmen zur Genehmigung vorlegen, kündigte ein Sprecher der Kommission an.
Früheren Angaben zufolge umfassen die Gegenmaßnahmen neue Zölle auf Industrie- und Agrarimporte aus den USA im Wert von rund 95 Milliarden Euro. Die Liste wurde seitdem überarbeitet. Für den Nachmittag war ein Telefonat zwischen EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und US-Handelsminister Howard Lutnick vorgesehen.
Japans Regierungschef: «der niedrigste Zollsatz»
Japan ist ein bedeutender Handelspartner für die USA. Japans Regierungschef Shigeru Ishiba sagte in Tokio: «Dies ist der niedrigste Zollsatz unter den Ländern, die Handelsüberschüsse mit den Vereinigten Staaten haben.» Der Nikkei-Index der Tokioter Aktienbörse legte kräftig zu.
Trump schrieb von «reziproken» also «gegenseitigen» Zöllen. Als Argument für Zölle auf in die USA eingeführte Produkte verweist er auf angebliche Ungleichgewichte und Benachteiligungen für die USA im internationalen Handel. Ishiba sagte, dass die Vereinbarung keine Senkung der Zölle auf japanischer Seite vorsehe.