Trump stellt Brief mit Deal an EU und Extrazölle in Aussicht
Autor: dpa
, Dienstag, 08. Juli 2025
Im Handelsstreit mit der Europäischen Union legt US-Präsident Donald Trump nach. Kommt damit Bewegung in die Gespräche?
Im Zollkonflikt mit einer Reihe von Handelspartnern hat US-Präsident Donald Trump einen Brief an die EU sowie Sonderzölle für bestimmte Branchen angekündigt. Auf die Frage eines Journalisten, ob er optimistisch auf einen Deal mit der Europäischen Union blicke, sagte er: «Wir sind wahrscheinlich zwei Tage davon entfernt, ihnen einen Brief zu schicken. Wir sind im Gespräch mit ihnen. Ich möchte nur, dass Sie wissen, dass ein Brief ein Deal bedeutet.»
Trump betonte, dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und «die gesamte Gruppe» die USA mittlerweile gut behandeln würden. «Es ist wie eine neue Welt. (...) Sie gehörten zu den härtesten, mit denen wir zu tun hatten. In vielerlei Hinsicht waren sie sogar noch schlimmer als China», sagte er.
Trump: Zoll von 50 Prozent auf Kupfer
Der US-Präsident will unabhängig von der Europäischen Union Extrazölle für bestimmte Branchenimporte einführen. So sollen auf Kupfereinfuhren Zuschläge von 50 Prozent erhoben werden. Auch Zölle auf Arzneimittel, Halbleiter und «verschiedene andere Dinge» kann er sich vorstellen.
Trump hatte bereits auf den Import von Autos und Autoteilen sowie von Stahl- und Aluminium besonders hohe Extrazölle in Höhe von 25 beziehungsweise 50 Prozent einführen lassen. Mit seiner Zollpolitik will der Republikaner angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und erreichen, dass mehr in den USA produziert wird.
Ausschusschef: EU und USA verhandeln über wenige Seiten
Dass Trump nun einen Brief an die Europäische Union versenden möchte, wäre neu: Ein solches Schreiben wurde in der EU-Kommission bislang nicht erwartet.
Nach Angaben des Vorsitzenden des Handelsausschusses im Europäischen Parlament, Bernd Lange, verhandelt beide Seiten derzeit nur über wenige Seiten. Die angestrebte Rahmenvereinbarung sei als «relativ begrenztes Papier» angelegt – derzeit werde über einen etwa dreiseitigen Text verhandelt, sagte der SPD-Europapolitiker.
Darin könne etwa allgemein festgelegt sein, dass man sich auf bestimmte Importvolumen von Autos einige, die dann zollfrei oder zu einem geringen Zollsatz gehandelt werden können. Details müssten dann später geregelt werden. Lange mahnte zudem, dass die derzeitige «Atempause» genutzt werden müsse, um eine umfassende Paketlösung für alle bereits bestehenden und angedrohten Zölle zu finden.