Tote Familie im Westerwald - Polizei hat einen Verdächtigen im Visier
Autor: Alexander Milesevic, Agentur dpa
02743 Weitefeld, Dienstag, 08. April 2025
Die Polizei findet drei Menschen tot in einem Wohnanwesen in Weitefeld im Westerwald. Ein 61-jähriger Verdächtiger ist auf der Flucht.
Update vom 08.04.2025, 18.54 Uhr: Polizei hat einen Verdächtigen im Visier
Zwei Tage nach dem Fund einer getöteten dreiköpfigen Familie in Weitefeld im Westerwald sucht die Polizei weiter nach dem tatverdächtigen Mann aus dem Nachbardorf. Mittlerweile seien mehr als 200 Hinweise eingegangen, teilte die Polizei mit. Alle infrage kommenden Aufenthaltsorte des mutmaßlichen Dreifachmörders werden demnach abgeklärt. "Dabei könnten erneut Spezialeinheiten mit spezieller Schutzausstattung sowie der Polizeihubschrauber zum Einsatz kommen."
Bei den Opfern handelt es sich nach den Angaben um einen 47-jährigen Mann, dessen 44-jährige Ehefrau und den gemeinsamen 16-jährigen Sohn. "Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand sind sowohl Schusswaffen als auch Stichwaffen benutzt worden. Die Obduktion der Leichen ist veranlasst, aber noch nicht abgeschlossen", erklärten Staatsanwaltschaft und Polizei.
Insbesondere die Analyse der forensischen Spurenlage am Tatort habe zu dem dringenden Tatverdacht gegen den 61-Jährigen geführt. In welchem Verhältnis der Mann zu den drei Opfern stand, blieb zunächst offen.
"Uns ist bewusst, dass diese erschütternde Tat die Gemeinschaft getroffen hat", schrieb die Polizei. "Wenngleich wir als Polizei den Bürgerinnen und Bürgern die Ängste nicht gänzlich nehmen können, sind wir weiterhin mit Präsenz und Unterstützung an Ihrer Seite. Sprechen Sie uns gerne an!"
Update vom 07.04.2025, 10.03 Uhr: Bürgermeister nach Leichenfund erschüttert
Nach dem Fund von drei Leichen in Weitefeld hat sich der Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler (parteilos) geäußert. Er sei tief betroffen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Das nimmt einen mit. Man kennt ja die Menschen hier im Ort. So eine Tat hätten wir uns nie vorstellen können".
Die Polizei habe ihn am frühen Morgen gegen fünf Uhr gebeten, die lokale Schule für das SEK aufzuschließen. "Seitdem ist die ganze Zeit was los", so der 68-Jährige. Der Ort sei weiterhin vollkommen abgeriegelt. "Die Leute aus dem Dorf rufen ja nicht die Polizei an, die rufen mich an und wollen wissen, was los ist", berichtete Keßler.
Der Verbandsbürgermeister des nahe gelegenen Daaden-Herdorf, Helmut Stühn (parteilos), sagte: "Das ist schrecklich. Ich kann mir vorstellen, dass die schreckliche Tat schon zu einer großen Betroffenheit geführt hat und nicht fassbar ist."