Druckartikel: Telefonanbieter Gigaset ist pleite: Das sollten Kunden jetzt wissen

Telefonanbieter Gigaset ist pleite: Das sollten Kunden jetzt wissen


Autor: Agentur dpa

Deutschland, Mittwoch, 20. Sept. 2023

Der Umsatz schwächelt und die Nachfrage geht zurück: Die Gigaset AG steckt in einer finanziellen Krise und muss daher Antrag auf gleich zwei Insolvenzverfahren stellen.


Der Anbieter von Kommunikationstechnologie Gigaset ist nach eigenen Angaben zahlungsunfähig. Der Vorstand der Gigaset AG hat nach Firmenangaben vom Dienstag (19. September 2023) beschlossen, einen Antrag auf Eröffnung eines Regelinsolvenzverfahrens für die Gigaset AG sowie einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für die Gigaset Communications GmbH beim Amtsgericht Münster zu stellen.

Die Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebstätigkeiten für DECT-Schnurlostelefone würden unverändert fortgeführt, teilte das Unternehmen mit Sitz in Bocholt weiter mit. Ziel sei die nachhaltige Restrukturierung der wirtschaftlichen Basis.

Gigaset stellt Insolvenzantrag: Nachfrage hat abgenommen

Hintergrund für den Insolvenzantrag sei im Wesentlichen ein unerwarteter und erheblicher Umsatzrückgang im zweiten Halbjahr 2023 und eine deutlich unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung. Hinzu kämen eine anhaltend und sich zuspitzende schwache Nachfrage nach Gigaset-Produkten sowie eine Kaufzurückhaltung in Deutschland und Europa. Das übergeordnete Ziel des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für die Gigaset Communications GmbH sei die nachhaltige Restrukturierung des operativen Geschäftsbetriebes.

Gigaset ist nach eigenen Angaben mit rund 850 Mitarbeitern Europas Marktführer für DECT-Schnurlostelefone. Zu den Geschäftsaktivitäten des Unternehmens mit 175-jähriger Firmengeschichte gehörten ferner Smartphones auf Android-Basis, Cloud-basierte Smart Home Angebote sowie Geschäftstelefonie-Lösungen.